rbb24
  1. rbb|24
  2. Panorama
Quelle: dpa/Jürgen Held

Wetter in Berlin und Brandenburg

30-Grad-Marke an mehreren Orten erstmals geknackt

Es ist die erste kleine Hitze-Welle des Jahres - und sie bringt vielerorts Temperaturen jenseits der 30 Grad. Die gute Nachricht: Sie hält auch am Wochenende an. Die schlechte: Die Natur würde es sich anders wünschen.

"Fast schon Hochsommer": Was ARD-Meteorologe Roland Vögtlin mit diesen Worten beschreibt, drückt sich an einigen Messstellen in Berlin und Brandenburg in entsprechenden Zahlen aus. So ist am Donnerstag an mehreren Orten erstmals die 30-Grad-Marke gerissen worden.

Wärmster Ort in Brandenburg war nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) die Landeshauptstadt Potsdam mit 30,7 Grad Celsius, kurz danach folgt die Gemeinde Manschnow (Märkisch-Oderland) mit 30,6 Grad, am Flughafen BER wurden 30,1 Grad gemessen.

In Berlin kletterte das Quecksilber an der Messstation Buch mit 30,5 Grad am höchsten, auch Tempelhof lag mit 30,2 Grad über der 30-Grad-Marke. Nach Angaben von Vögtlin wurde bereits am Mittwoch ein Gebiet in Berlin seinem Namen nicht gerecht: In Eiskeller wurden 30,2 Grad gemessen. "Die Werte von heute sind vorläufig und könnten auch nochmal höher sein", sagt Vögtlin im Gespräch mit rbb|24.

Situation entspannter

Drohnenbilder vom Jüterboger Waldbrand zeigen Glutnester

Beim Waldbrand in Jüterbog setzt die Feuerwehr weiterhin auf Unterstützung aus der Luft, da sie an die Brandherde vom Boden aus nicht herankommt. Am Sonntag hat sich die Situation dem Einsatzleiter zufolge entspannt.

Nächte geben etwas Abkühlung

Wer den Sommer möge, der komme auch in den kommenden Tagen auf seine Kosten, prophezeit der Meteorologe vom ARD-Wetterkompetenzzentrum. Denn auch am Wochenende soll es warm bleiben. "Am Freitag wird es 28 bis 31 Grad, am Samstag und Sonntag jeweils 26 bis 30. Erst der Dienstag wird mit Temperaturen von 22 bis 26 Grad etwas kühler." Tagsüber sollten Sonnenbadende wegen eines mittelhohen bis hohen UV-Index die Sonnencreme nicht vergessen.

Immer wieder sei - wie bereits am Donnerstag im Süden Brandenburgs - zwar mit einzelnen Gewittern und leichten Regenschauern zu rechnen, am Sonntag und Montag aber "ist das Regenrisiko aktuell bei null". Abkühlung versprechen da nur die Nächte, die sich zwischen 15 und 11 Grad bewegten, so Vögtlin.

Oder aber die vielen Badeseen in Berlin und Brandenburg. Denn auch hier hat sich die Wassertemperatur dem Wetterexperten zufolge mit durchschnittlich 18-20 Grad etwas erhöht in den vergangenen Tagen. "Da kann man schonmal reinspringen, vor allem bei den Tagestemperaturen. Aber auch die Ostsee ist mit aktuell 16-19 Grad nicht mehr so kalt."

Bauern und Förster beunruhigt

Vom kalten, nassen Frühlingsbeginn "direkt in die Trockenphase"

Nach einem nassen Frühjahrsbeginn ist es seit Mai bereits wieder zu trocken in der Region, und eine Änderung ist derzeit nicht in Sicht. Vor allem im Hinblick auf die Landwirtschaft und auf die Wälder wachsen die Sorgen.

Hohe bis sehr hohe Waldbrandgefahr

Die Schattenseite der heißen und weitgehend trockenen Tage: "Die Natur könnte den Regen gut gebrauchen", sagt Vögtlin. Nach einem nassen Beginn des Frühlings ist es bereits seit Mai wieder deutlich zu trocken in der Region. Die Sorge bei Landwirten wächst.

Aber auch die Waldbrandgefahr bleibt auf hohem bis sehr hohem Niveau. Am Donnerstag herrschte in sechs Brandenburger Landkreisen die höchste Gefahrenstufe 5, in sechs weiteren Stufe 4. So sorgte sich auch der Brandenburger Waldbrandschutzbeauftragte Raimund Engel angesichts der Wetterprognose um die weitere Bekämpfung des Waldbrandes bei Jüterbog. Dort ist die Feuerwehr seit mehr als einer Woche im Einsatz, betroffen ist mittlerweile eine Fläche von mehr als 650 Hektar. Am Freitag soll dann laut Engel mit Ausnahme des Südens in fast allen Landkreisen die höchste Gefahrenstufe gelten.

Sendung: rbb 88,8, 08.06.2023, Wetter, 18:30 Uhr

Artikel im mobilen Angebot lesen