Tierseuche
Neuer Erfolg im Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest in Brandenburg: In zwei Landkreisen sollen Sperrzonen aufgehoben werden. Erste Schutzzäune werden bereits ab Freitag abgebaut. An anderen Stellen ist man vorsichtiger.
Fast drei Jahre nach Ausbruch der Tierseuche ist die Afrikanische Schweinepest (ASP) in großen Teilen der betroffenen Gebiete in Brandenburg überwunden. Das teilte das Brandenburger Verbraucherschutzministerium am Mittwoch mit.
In den Landkreisen Oder-Spree und Dahme-Spreewald soll in weiten Teilen die sogenannte Sperrzone 2 aufgehoben werden. Diese Zone gilt als ein von der Afrikanischen Schweinepest (ASP) infiziertes Gebiet.
Die Aufhebung der Sperrzone ist den Angaben zufolge von der EU-Kommission gebilligt worden und tritt am Donnerstag in Kraft. Einen Antrag für die Aufhebung hatte vor rund zwei Wochen das Land Brandenburg an die Europäische Union gestellt. Mit der Aufhebung gilt die ASP in diesen Gebieten offiziell als getilgt.
Ein weiter außen gelegener Schutzring, die Sperrzone 1, wird nach Angaben des Ministeriums verkleinert. In einem Areal von insgesamt rund 1.300 Quadratkilometern werden damit Schutzmaßnahmen und Auflagen deutlich reduziert. So können Schutzzäune, die die Ausbreitung der ASP eindämmen sollten, wieder abgebaut werden. Zudem dürfen die 37 Schweinehalter in diesen Gebieten ihr Fleisch zumindest deutschlandweit wieder vermarkten.
In den nun wieder frei gegebenen Teilen der Sperrzone 2 war nach Angaben des Verbraucherschutzministeriums zuletzt am 29. Oktober 2021 ein ASP-Fall beim Schwarzwild festgestellt worden. Seit mehr als 20 Monaten soll kein weiterer ASP-Fall mehr aufgetreten sein.
Mit dem Abbau von Zäunen soll bereits am kommenden Freitag begonnen werden. Die Schutzzäune entlang der polnischen Grenze allerdings bleiben bestehen. Von der polnischen Seite aus, so das Verbraucherschutzministerium, gebe es nach wie vor die Gefahr, dass die Afrikanische Schweinepest wieder neu eingetragen werden könne.
Der erste ASP-Fall in Brandenburg wurde im September 2020 im Landkreis Spree-Neiße festgestellt. Seit dem Ausbruch der Seuche mussten im ganzen Land etwa 20.000 Schweine getötet werden, etwa 1.000 von ihnen waren mit ASP infiziert.
Doch inzwischen scheint sich die Lage auch im Landkreis Spree-Neiße zu entspannen: "Zurzeit haben wir eine leicht entspanntere Situation gegenüber den Vorjahren", sagte der Gesundheitsdezernent des Kreises, Olaf Lalk, dem rbb. Trotzdem kam es immer wieder zu ASP-Fällen, zuletzt um die Talsperre Spremberg.
25 Millionen Euro habe der Landkreis in den Kampf gegen die Schweinepest bereits investiert – finanziert vom Land und der EU. Ein wichtiges Ziel sei es, die Ausbreitung der Seuche im kleinteiligen Spreewald zu verhindern. Südlich der Bundesautobahn 15 werde deswegen Stellung gehalten. "Das ist uns bisher gelungen", sagte Lalk.
Sendung: Antenne Brandenburg, 19.07.2023, 16:30 Uhr
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