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Quelle: dpa/J.Carstensen

Fund bei Bauarbeiten

Berliner Fluchttunnel aus DDR-Zeiten zum Denkmal erklärt

Ein Tunnel, den 1970 westdeutsche Bauarbeiter für Angehörige aus der DDR gruben, soll als Denkmal erhalten bleiben. Das 13 Meter lange Teilstück war erst vor wenigen Wochen bei Bauarbeiten entdeckt worden.

Das vor wenigen Wochen bei Bauarbeiten entdeckte Teilstück eines ehemaligen Fluchttunnels unter der Berliner Mauer soll als Bodendenkmal gesichert und in die Berliner Denkmalliste aufgenommen werden.

Der im Frühjahr 1970 von Bauarbeitern aus West-Berlin an der Bernauer Straße angelegte Tunnel hatte ursprünglich eine Gesamtlänge von rund 80 Metern, wie das Landesdenkmalamt am Dienstag in Berlin mitteilte.

Der bei Arbeiten für einen Neubau entdeckte Hohlraum ist etwa 50 Zentimeter breit, etwa 70 Zentimeter hoch und 13 Meter lang. Anstatt ihn zu zerstören oder mit Beton aufzufüllen, wurde der Hohlraum mit einem sogenannten Flüssigboden verfüllt und damit dauerhaft gesichert. Zugleich sollen mit diesem Verfahren die geforderten statischen Eigenschaften für die darüber liegende Betondecke gewährleistet werden.

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Der Geschäftsführer der Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte mbH, Steffen Helbig, erklärte, durch den behutsamen Umgang solle sichergestellt werden, dass die Erinnerung für kommende Generationen bewahrt bleibe.

Der Tunnel war den Angaben zufolge gegraben worden, um der Familie eines beteiligten Bauarbeiters die Flucht aus der DDR nach Westberlin zu ermöglichen. Eine Flucht durch den Tunnel ist allerdings nicht überliefert.

Am 1. Mai 1970 hatte demnach das DDR-Ministerium für Staatssicherheit die Grenztruppen über den Tunnelbau informiert. Daraufhin wurden die Kellerräume in der Schönholzer Straße 20, 21 und 22 besetzt, durch die mutmaßlich der Tunnel erreicht werden sollte.

Sendung: rbb24 Abendschau, 04.07.23, 19:30 Uhr

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