Vor erstem Konzert im Berliner Olympiastadion
Ein Protestzug gegen das erste von drei Berlin-Konzerten der Band Rammstein ist am Samstagnachmittag ohne größere Zwischenfälle vom Theodor-Heuss-Platz kommend am Olympiastadion eingetroffen.
Ein Polizeisprecher hat dem rbb gegenüber von mehr als 250 Teilnehmern gesprochen. Als sich die Demonstranten zuvor am Theodor-Heuss-Platz im Westend in Bewegung setzten, war zunächst nur von rund 150 Teilnehmern die Rede. Angemeldet waren rund 400 Personen. Zu der Demonstration aufgerufen hat das Bündnis "Kein Rammstein in Berlin".
In den vergangenen Wochen hatten mehrere Frauen schwere Vorwürfe gegen Rammstein-Sänger Till Lindemann erhoben. Demzufolge sollen bei Konzerten gezielt junge Frauen für sexuelle Handlungen mit Lindemann rekrutiert worden sein. Lindemann bestreitet die Vorwürfe.
Die Staatsanwaltschaft Berlin hat ein Ermittlungsverfahren gegen Lindemann eingeleitet. Bei Verdacht auf eine Straftat muss sie ermitteln.
Zwei Online-Petitionen sammelten daraufhin mehr als 75.000 Unterschriften für die Absage der Berlin-Konzerte.
Zum ersten Rammstein-Auftritt im Berliner Olympiastadion werden am Samstagabend mehr als 60.000 Fans erwartet. Zwei weitere Konzerte sind am Sonntag und Dienstag geplant.
Frontmann Lindemann, die Gitarristen Richard Kruspe und Paul Landers, Bassist Oliver Riedel, Keyboarder Christian "Flake" Lorenz und Schlagzeuger Christoph Schneider leben in Berlin. Die sechs Musiker fanden in der Hauptstadt 1994 zusammen und haben sich seitdem mit ihrem harten Sound zur international erfolgreichsten deutschen Band entwickelt.
Sendung: rbb 88.8, 15.07.2023, 17 Uhr
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