Berlin-Spandau
Der Grund für die Überschwemmungen auf der Freybrücke in Berlin-Spandau ist offenbar gefunden. Eines der Hauptabflussrohre ist über die gesamte Länge von 26 Metern voll mit hart gewordenem Betonschlamm, wie die Autobahn GmbH des Bundes am Donnerstag mitteilte.
Wasser könne so nicht abfließen, hieß es weiter. Spezialfirmen seien derzeit dabei, den Beton aufzufräsen, zu zertrümmern, mit Wasserdruck zu zerkleinern und anschließend aus dem Rohr zu holen. Den Angaben zufolge sollen die Arbeiten in spätestens zwei Wochen abgeschlossen sein.
Wie der Beton ins Rohr gekommen ist, bleibt ein Rätsel: So etwas habe keiner der erfahrenen Ingenieure und Techniker je gesehen, hieß es.
Weil sich bei Regen regelmäßig zu viel Wasser auf der Freybrücke sammelt, musste sie in diesem Jahr schon mehrmals gesperrt werden. Tausende Pendler und viele BVG-Busse standen dadurch immer wieder im Stau und mussten Umwege fahren.
Die Feuerwehr hatte nach der letzten Überschwemmung Ende Juni bauliche Probleme oder eine Verstopfung in der Kanalisation vermutet. Die zuständige Autobahngesellschaft teilte daraufhin mit, das Abflusssystem sei erst kürzlich gereinigt worden. Möglicherweise hätten angeschwemmte größere Teile den Durchfluss versperrt, hieß es. Zusammen mit den Berliner Wasserbetrieben sollte das Problem näher untersucht werden.
Nun wurde das Abflussrohr voller Betonschlamm entdeckt.
Die Freybrücke wurde erst 2016 eröffnet, der Neubau ersetzte den alten, maroden Brückenbau. Die Heerstraße beziehungsweise Bundesstraße 2, die über diese Brücke führt, ist eine der wichtigen Ein- und Ausfallstraßen Berlins.
Sendung: rbb24 Inforadio, 06.07.2023, 18 Uhr
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