Polizei findet 13-Jährigen aus Oberhavel auf Campingplatz an der Ostsee
Am Sonntag war ein 13-Jähriger aus Oberhavel mit dem Auto seines Opas in Glienicke gestartet. Nun wurde er in Schleswig-Holstein von der Polizei aufgegriffen - auf einem Campingplatz. Auf seine Spur brachte die Beamten ausgerechnet seine Begleiterin.
Nach Angaben der Polizei hatte eine 15-Jährige, die ebenfalls vermisst wurde und sich offenbar bei dem Jungen befand, ihre Mutter informiert. Diese habe sich anschließend an die Polizei gewandt. Daraufhin hätten die Beamten eine Handyortung vornehmen und so den groben Aufenthaltsbereich des Mädchens festlegen können.
Seit Sonntag ist ein 13-Jähriger aus Oberhavel mit Opas Mercedes auf und davon: Die Polizei sucht nach dem Jungen. In der Nacht zu Dienstag hat sie ihn auf der A24 auch aufspüren können - ihm gelang allerdings die Flucht.
Später seien die Vermissten dann auf dem Campingplatz angetroffen worden. Auch der Mercedes befand sich den Angaben zufolge auf dem Campingplatz.
Die Distanz zwischen Glienicke/Nordbahn und dem Kreis Plön nahe Kiel beträgt rund 375 Kilometer. Ermittelt werden muss noch, wie die beiden an den notwendigen Sprit für die weite Ausflugsfahrt gekommen waren.
Junge entwischt Polizei auf der Autobahn
In der Nacht zuvor war der Teenager bereits von Polizisten am Steuer des Mercedes auf der Autobahn 24 in Ostprignitz-Ruppin gesichtet worden.
Die Beamten hätten sich mit ihrem Wagen vor das Auto des Ausreißers gesetzt und versucht, diesen zwischen Fehrbellin und Kremmen auf den Rastplatz Linumer Bruch zu lotsen. Der Junge sei den Beamten zunächst gefolgt, habe dann aber auf der Einfahrt zum Rastplatz Gas gegeben und sei in Richtung Berlin davongefahren, berichtete die Sprecherin. Der Junge hat nach Aussage der Streifenbeamten einen sicheren Fahrstil gehabt.
Ob die 15-Jährige zu dem Zeitpunkt schon an Bord war, war am Mittwoch noch unklar. Die Beamten hatten nur den 13-Jährigen am Steuer gesehen. "Doch wenn die 15-Jährige schon dabei war, kann sie sich ja weggeduckt haben", sagte der Polizeisprecher.
Die Polizei hatte im Mai an der A9 eine getötete Frau in einem Auto gefunden. Seitdem ermittelt eine Mordkommission. Nun wurden zwei Männer festgenommen - sie sind inzwischen wegen Mordverdachts und des Verdachts der Anstiftung zum Mord in U-Haft.
Fahndung seit Sonntag
Der Junge war am Wochenende zu Besuch bei seinem Opa und hatte am Sonntag zunächst die Autoschlüssel an sich genommen und war dann gegen Mittag mit dem Wagen weggefahren. Seitdem fahndete die Polizei nach ihm. Der Junge soll wegen verschiedener Straftaten bereits polizeibekannt sein.
Beide Jugendliche leben nach Polizeiangaben in einer Unterkunft der Jugendnothilfe in Oranienburg. Der Junge sei dort bereits zum achten Mal ausgerissen. Beide seien in die Einrichtung zurückgebracht worden, hieß es.