Knapp ein Jahr im Regelbetrieb
Die Polizei in Brandenburg hat im ersten Halbjahr dieses Jahres bei 84 Einsätzen Taser gegen Angreifer eingesetzt. Dabei blieb es in 45 Fällen bei der Androhung, 39 Mal wurde das Gerät auch tatsächlich eingesetzt.
Damit hat sich die Zahl der Einsätze der Distanzwaffen erhöht, wie das Polizeipräsidium in Potsdam der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Jedoch lief zuvor erst eine Testphase, sodass auch weniger Geräte zur Verfügung standen.
Taser verschießen kleine Pfeile einige Meter weit. Treffen sie einen Menschen, erhält er einen Stromimpuls, der ihn sekundenlang handlungsunfähig macht. Die Polizei in Brandenburg erprobte diese Distanz-Elektroimpulsgeräte seit 2021 bis Mitte September 2022, danach wurde die Ausstattung damit ausgeweitet.
Derzeit gebe es 371 Geräte im Bestand der brandenburgischen Polizei, davon 285 Geräte im Bereich des Polizeipräsidiums Brandenburg und 86 Geräte in der Hochschule der Polizei, teilte die Behörde mit. Es würden noch weitere Dienststellen damit ausgestattet, sagte eine Sprecherin des Polizeipräsidiums. Die Ausbildung für den Einsatz an den Geräten werde voraussichtlich im Jahr 2024 abgeschlossen sein.
Mit Beginn der Erprobung Anfang März 2021 bis Mitte September 2022 registrierte die Polizei insgesamt 61 Einsätze - 39 Mal reichte eine Androhung, 22 Mal musste der Pfeil abgeschossen werden. Danach waren es bis zum Jahresende 2022 insgesamt 24 Einsätze, davon 19 Androhungen.
Die Polizei hat nach eigenen Angaben bislang gute Erfahrungen mit Tasern gemacht. Sie teilte mit, schwere Verletzungen seien weder für Einsatzkräfte noch für Störer bekannt geworden, die als potenziell gefährlich eingestuft worden seien. Zudem habe der Taser eine abschreckende und deeskalierende Wirkung.
Bei etlichen bekannt gewordenen Fällen, bei denen Taser in Brandenburg zum Einsatz kamen, gingen aggressive Täter auf Polizeibeamte los. Polizisten sollen mit dem Taser einen Angreifer auf Distanz halten können und außer Gefecht setzen, ohne ihn tödlich zu verletzen.
Sendung: Antenne Brandenburg, 31.07.2023, 9:30 Uhr
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