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Quelle: dpa/K. Franke

Entscheidung des Bezirksparlaments

Friedrichshain bekommt eine Inge-Meysel-Straße

Eine bislang namenlose Straße in Berlin-Friedrichshain wird künftig den Namen von Schauspielerin Inge Meysel (1910-2004) tragen. Die Straße verläuft von der Rüdersdorfer Straße zur Lange Straße und parallel zu Koppenstraße und Straße der Pariser Kommune.

Ein Termin für die offizielle Namensgebung stehe allerdings noch nicht fest, teilte ein Sprecher des zuständigen Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg am Montag mit. Zuvor hatte die "B.Z." berichtet.

Nur ein paar Dutzend Anwohner für Umbenennung

Die Benennung der Straße geht auf einen Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung im November 2019 zurück. Anfang 2021 wurden die Anwohnerinnen und Anwohner laut Bezirk befragt, ob sie die Änderung ihre bisherigen Meldeaddressen behalten wollen oder ob diese ebenfalls in Inge-Meysel-Straße geändert werden sollen.

Geantwortet hat nach Angaben des Sprechers nur ein Bruchteil der 1.500 Betroffenen: 206 Menschen wollten die alte Adresse behalten, lediglich 32 sprachen sich für die Änderung aus. Aus diesem Grund werden alle Anwohnerinnen und Anwohner ihre alten Meldeadresse behalten, die sich auf umliegende Straßen beziehen, auch wenn ihre Straße künftig einen eigenen Namen tragen wird, wie eine Sprecherin der Grünen im Bezirk auf Anfrage von rbb|24 erläuterte.

Teil des Koalitionsvertrags

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In Rixdorf geboren

Inge Meysel wurde als Tochter eines jüdischen Tabakhändlers und einer Dänin in Rixdorf geboren, das heute zum Berliner Bezirk Neukölln gehört. Sie starb 2004 im Alter von 94 Jahren im niedersächsischen Seevetal.

Die Schauspielerin verkörperte resolute Frauen von der Putzfrau bis zur Diebin und vor allem Mütter, was ihr den Titel "Mutter der Nation" einbrachte. Sie galt als forsche Kämpferin. So wandte sie sich etwa gegen die Diskriminierung gleichgeschlechtlicher Beziehungen und sprach offen über eigene Erfahrungen mit der Liebe zu Frauen.

Hinweis: In einer früheren Version dieses Textes entstand der Eindruck, dass sich die Anwohnerinnen und Anwohner gegen die Namensgebung der Straße ausgesprochen hätten. Dies ist nicht der Fall. Richtig ist, die Betroffenen wurden gefragt, ob die Meldeadressen angepasst werden sollen. Dies wurde mehrheitlich abgelehnt. Das heißt: Die Anwohner der künftigen Inge-Meysel-Straße werden ihre gewohnten Meldeadressen behalten. Die entsprechenden Stellen wurden korrigiert. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen.

Sendung: rbb24 Inforadio, 11.07.2023, 16 Uhr

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