Öffentliche Fördermittel aufgebraucht
In Brandenburg reichen die Fördermittel des Landes zur Kastration von streunenden Katzen nicht aus. Jedes Jahr würden mehr Anträge gestellt als derzeit bewilligt werden könnten, sagte ein Sprecher des Brandenburger Ministeriums für Verbraucherschutz.
Brandenburg stellt jährlich 51.100 Euro für die Förderung der Kastration zur Verfügung. Vor allem Tierschutzvereine rufen die Mittel ab und organisieren die Kastration halterloser Katzen. "Für das Jahr 2023 wurde bereits die gesamte Fördersumme bewilligt", teilte der Sprecher mit. Für das kommende Jahr könnten nun bereits Anträge gestellt werden.
Wie viele Katzen von den Mitteln bereits kastriert worden seien, könne man schwer sagen. Die Kastration eines Katers koste gemäß Gebührenordnung für Tierärzte circa 30 bis 90 Euro. Die Kastration einer Katze sei etwas teurer und koste zwischen 56 und 169 Euro. Daraus ergebe sich, dass pro Förderjahr die Kastration von 879 bis 2.550 Katzen bezuschusst werden könne, so der Sprecher des Ministeriums.
Mit der Kastration der Tiere soll laut Ministerium deren unkontrollierte Vermehrung verhindert werden. Dies führe "langfristig zur Verminderung der bei diesen Katzen oft in erheblichem Ausmaß auftretenden Schmerzen, Leiden oder gesundheitlichen Schäden", erklärte der Sprecher.
Laut Naturschutzbund (Nabu) sind die Streunerkatzen auch ein Problem für die heimische Vogelwelt. "Die Katzen sind gezwungen, ihren Nahrungsbedarf außer über menschliche Abfälle praktisch komplett durch die Jagd auf Kleintiere zu decken", sagte Nabu-Vogelexperte Lars Lachmann. Wenn es gelinge, die Bestände verwilderter Hauskatzen zu reduzieren, könne man das Problem aus seiner Sicht auf ein erträgliches Maß verringern.
"Ein optimales Ergebnis würde man mit umfassenden Programmen zur Kastration beziehungsweise Sterilisation aller verwilderten Hauskatzen kombiniert mit einer entsprechenden Kastrations- und Kennzeichnungspflicht für Hauskatzen mit Freigang erzielen."
Sendung: Antenne Brandenburg, 01.07.2023, 8:00 Uhr
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