Deutscher Rentenatlas - Ost-Berliner Männer haben höhere Renten als West-Berliner und Brandenburger

Mo 10.07.23 | 19:51 Uhr
  54
Symbolbild: Rentnerpaar auf einer Bank in Berlin. (Quelle: imago images/J. Eckel)
Bild: imago images/J. Eckel
  • Im Bundesvergleich liegen die Bruttorenten in Berlin-Ost auf dem fünften Platz
  • Im Berlin-Brandenburg-Vergleich belegen Ost-Berlin-Männer mit 1.699 Euro Bruttorente im Schnitt den ersten Platz
  • Im Ost-West-Vergleich liegen die ostdeutschen Bundesländer auf den hinteren Plätzen

Rentnerinnen und Rentner in Ost-Berlin beziehen höhere Altersrenten als ihre Altersgenossen im Westteil der Stadt. Das geht aus einem Vorauszug des Rentenatlas hervor, den die Deutsche Rentenversicherung am Montag in Berlin veröffentlicht hat.

Ost-Berliner Männer bekommen demnach im Durchschnitt 1.699 Euro, die unter anderem aus ehemaligen Zusatz- und Sonderversorgungssystemen der DDR resultieren. Die Frauen im Ostteil lagen bei durchschnittlich 1.501 Euro. Die Männer im Westteil der Stadt kommen auf 1.652 Euro, die Frauen auf 1.350.

Wenn man keine Geschlechtsunterschiede berücksichtigt, beträgt die Bruttorente in Berlin-Ost 1.598 Euro und in Berlin-West 1.500 Euro.

Knapp 1.500 Euro durchschnittliche Bruttorente in Brandenburg

Rentnerinnen und Rentner aus Brandenburg erhalten laut Rentenatlas nach 35 Versicherungsjahren im Schnitt eine monatliche Bruttorente in Höhe von 1.486 Euro. Männer beziehen demnach im Bundesland im Schnitt 1.600 Euro Rente im Monat vor Abzügen, Frauen 1.374 Euro.

Die Angaben beziehen sich auf das Jahresende 2022.

Im bundesweiten Durchschnitt erhalten Bezieherinnen und Bezieher von Altersrenten mit mindestens 35 Versicherungsjahren aktuell 1.550 Euro brutto monatlich. Das bedeute einen Anstieg um 5,7 Prozent im Vergleich mit dem Vorjahr, hieß es. In allen ostdeutschen Bundesländern wichen die Durchschnittsrenten von Frauen und Männern weniger voneinander ab als im Westen, weil Frauen in Ostdeutschland seltener Teilzeitstellen hatten als Westdeutschland.

Bruttorente im Saarland am höchsten - in Thüringen am niedrigsten

Regional und nach Geschlecht differenziert stehen finanziell am besten Männer aus Nordrhein-Westfalen mit im Landesschnitt 1.845 Euro da, am schlechtesten niedersächsische Rentnerinnen mit 1.267 Euro.

Berücksichtigt man keine Geschlechtsunterschiede, landet das Saarland mit einer durchschnittlichen Bruttorente von 1.677 Euro auf Platz eins, gefolgt von Nordrhein-Westfalen (1.644 Euro). In Hessen und Hamburg beträgt sie 1.609 Euro, in Baden-Württemberg 1.607 Euro. Es folgen Berlin-Ost (1.598 Euro), Rheinland-Pfalz (1.577 Euro), Schleswig-Holstein (1.562 Euro), Niedersachsen (1.551 Euro), Bayern (1.545 Euro), Bremen (1.542 Euro) und Berlin-West (1.500 Euro).

Die letzten fünf Plätze belegen die ostdeutschen Länder Brandenburg (1.486 Euro), Sachsen (1.445 Euro), Mecklenburg-Vorpommern (1.443 Euro), Sachsen-Anhalt (1.434 Euro) und Thüringen (1.427 Euro).

Von der Bruttorente gehen noch Abzüge für Kranken- und Pflegeversicherung ab. Ein bestimmter Prozentsatz der Rente wird zudem als steuerpflichtiges Einkommen angesetzt. Ob es zu einer Veranlagung durch das Finanzamt kommt, hängt aber maßgeblich von den Gesamteinkünften ab.

Sendung: Antenne Brandenburg, 10.07.2023, 14:00 Uhr

54 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 54.

    Oh - das tut weh ! Glauben Sie wirklich, dass der Westen ohne die Unterstützung der Westalliierten und unter den durch die Sowjetarmee geschaffenen Bedingungen im Osten (ganze Betriebe, Bahnanlagen etc. wurden als Reparation nach Russland gebracht) genau so erfolgreich gewesen wäre?

  2. 53.

    Lustig, normalerweise kriege ich bei meinen Kommentaren immer richtig Feuer von gewissen anderen Kommentatoren?!
    Diesmal (Nr. 29) - das Schweigen im Walde!
    Keine Antwort, keine Schmähungen, kein sonstiges Geschrei. . . . . . . . . . ???
    Warum nur?
    Hab wohl den Nagel auf den Kopf getroffen?!

  3. 52.

    Es gibt mehr als ein „Wossi“! Leider. Aber auch gut zu unterscheiden.
    Ein echter „Wossi“ wirbt für Chancengleichheit für Anstrengungen. Immer. Sie machen aber genau das Gegenteil und erkennen dann nicht warum Umfragewerte eine Gefahr heraufbeschwören! Denken Sie länger darüber nach. Wirklich.

  4. 51.

    Richtig! Moral hat nichts mit der „Hautfarbe“ u.a. zu tun. Wer Moral andauernd predigt wird an diesem Thema recht schnell überführt.... Mit Sicherheit scheiden sich da die Geister.

  5. 50.

    Mich wundert das sich wegen der Rentenangleichung noch niemand bei der AfD bedankt hat. Ach was, die haben nichts damit zu tun? Stimmt ja, die wollen die D Mark zurück und raus aus der EU. An jeder Grenze Geld wechseln war ja auch richtig geil.....

  6. 49.

    Ach ja, die Ostdeutschen, ob man nach Hessen oder Bayern kommt, wo ich öffter zu "Gast " bin, wird dieser Teil Deutschlands beklagt, die Haltung der Menschen allgemein, und der Hang zum Extremismus insbesondere.

  7. 48.

    Nein Wossi, das hat sich sicherlich nicht gelohnt. Der Ossi und speziell der Brandenburger wurden vom Westen gnadenlosen ausgenutzt-rententechnisch.
    Ganz sicher.
    Ist schon seit Regine Hildebrandts Zeiten , Gott hab sie selig, allgemein bekannt.
    Die Dame ist mit dem schlauen Spruch "Der Ossi ist schlau und stellt sich dumm, beim Wessi ist es anders rum" hausieren gegangen und hat das Opfer-Gen munter gefüttert.
    Und so glaubt man heute halt, das der brave, arbeitsame DDR-Arbeiter gnadenlos vom bösen Westen überfordert wird.

  8. 47.

    Meine Meinung, sind es Rentner die ganz normal in der DDR Produktion gearbeitet haben, so gönne ich denen ein paar Euro
    mehr!
    Anders sieht es aus wenn diese Halunken an der Transit oder
    an der Grenze waren, die würde ich gleich 20% abziehen.

    Im Grunde genommen haben diese Leute den Staat mit ruiniert , ich als West Berliner habe keine guten Erinnerungen und einfach schlechte Erfahrungen gemacht.
    Ich mußte leider über diese marode Transit Strecke, denn eine Autobahn war das bestimmt nicht.

  9. 46.

    Antwort auf Lisa
    Richtig im September 2022 ging meine Firma in die Insolvenz wodurch ich arbeitssuchend wurde und habe Umschulung gemacht als Zugbegleiter aber diese Arbeit nicht angetreten trotz bestandener Prüfung weil man mich zwingen wollte ein Auto zu kaufen um dann zum Frühdienst zum Zug zu kommen, denn ich forderte einen Dienstwagen den man mir verweigert hat.
    Inzwischen habe ich durch Zufall einen Unternehmer kennengelernt der mich nun beschäftigt mit Dienstwagen.

  10. 45.

    "Ja, Ossis sind zuverlässig, arbeitsam und Teamfähig - zumindest die ältere Generation "

    Und haben sich ständig gegenseitig bespitzelt. Das Leistungs- und Qualitätsniveau war in der DDR erschreckend gering. Das hat sich dann leider nach dem Anschluß auf die Bundesrepublik übertragen, vorher waren wir Weltspitze.

  11. 44.

    @ Teichert, ich werde aus ihnen nicht schlau! Letzens schrieben sie, dass ihre Firma im letzten Jahr insolvent war. Danach hätten sie eine Umschulung bei der Bahn erhalten und dort auch gearbeitet. Neulich schreiben sie, dass sie dort wegen schlechten Bedingungen gekündigt haben und mittlerweile wieder im alten Beruf arbeiten. Was stimmt denn nun wirklich? Ehrlich, bitte.

  12. 43.

    Antwort auf Claus
    Da schließe ich mich an.
    Warum muss ein Rentner seine schon über Lohn oder Einkommenssteuer bezahlte nochmals versteuern?
    Da sollte jemand dagegen klagen.

  13. 42.

    Erstaunlich, wie Sie die "Ossi-Rentner" in Berlin mit allen neuen Bundesländern über einen Kamm scheren. Den Artikel bis zum Ende zu lesen war zu zeitintensiv?

  14. 41.

    Wenn Sie Jahrgang 1964 sind, und 45 Jahre eingezahlt haben, können Sie mit 65 Jahren in Rente gehen.
    Ich habe nachgeschaut, die alte Regelung gilt nur bis Jahrgang 1957, die neue Regelung ( 65 Jahre )gilt bis zum Jahrgang 1964.

  15. 40.

    Danke - und von die Rente wird auch voll versteuert (gab es damals nicht). Eigentlich Doppelbesteuerung

  16. 39.

    Eine umfängliche Rentenreform ist schon längst fällig z.B. dass ALLE in die gleiche Rentenkasse einzahlen und nicht die Beamten und Selbständige in ihre eigene oder gar nicht. Dazu noch Renten bis zu einer bestimmten Höhe ohne Einkommenssteuer abschlagsfrei machen. Schwupp hätten wir viele der Problem gelöst. Was dieStatisitik hier soll ist für mich nicht nachvollziehbar. Es sagt nur eben aus, dass die Saarländer eben am meisten eingezahlt haben über die Zeit. Da sind wohl die Löhne am Höchsten (gewesen) in den letzen Jahrzehnten der Einzahlzeit ....

  17. 38.

    Antwort auf Euliti
    Ich stimme soweit zu aber nicht jeder möchte 50 Jahre arbeiten, es muss möglich sein nach 45 Jahren Arbeit egal was würdig in Rente gehen zu dürfen und möglichst in einer Höhe um davon leben zu können.
    Da es aber auch Geringverdiener gibt die ja trotzdem fleißig waren sollte Sie deutlich mehr gegenüber denjenigen haben die Mindestrente beziehen weil Sie nie gearbeitet haben.
    Ausnahmen davon bitte sich nicht angesprochen fühlen.

  18. 37.

    Ich sehe den 70jährigen Gleisbauer/Dachdecker/Fernfahrer usw schon bildlich vor mir während der 30jährige Lehrling in Selbstfindungsphase nur 4Tage/Woche WorkLifeBalance hat und glaubt eine App erledigt seine Job.

  19. 36.

    Diese 'Statistik' dient doch nur der Meinungsmache, da nicht die Saarländer eine höhere Rente bekommen, sondern einfach nur mehr eingezahlt haben.
    Und 'Ost-Berlin' liegt nur deshalb höher, weil inzwischen viele - ehem. gut verdienende - jetzt in Rente gehende Baby-Boomer nach Mitte und Prenzlbrg gezogen sind.
    Legt man allerdings die vor 1989 in die Ost-Rentenkasse eingezahlten Alu-Chips zugrunde, so kann sich jeder Ost-Rentner heute glücklich über die Rentenanpassung schätzen.

  20. 35.

    Wie viel ist ein Rentenpunkt 2023 wert?

    Damit beträgt ab 1. Juli 2023 der aktuelle Rentenwert in Ost- und Westdeutschland einheitlich 37,60.
    Aber, ein Endgeldpunkt setzt ein Jährliches Bruttoeinkommen von 43.1242€ voraus.
    Wer weniger hat bekommt auch nicht den vollen Endgeldpunkt. Ich denke ein Großteil der Berlin wird das nicht schaffen. Jetzt nochmal über Miete nachdenken (Heizungsgesetz/Sanierungspflicht von Grünen). Mehr Ausgaben, weniger Einnahmen - alles für CO2

Nächster Artikel