Zwei Personen bei Rammstein-Konzert in Berlin festgenommen
Während des zweiten Rammstein-Konzerts in Berlin ist es am Sonntagabend im Olympiastadion zu einem Zwischenfall gekommen. Dabei wurden zwei Menschen von der Polizei abgeführt. Eine dritte Frau konnte sich unerkannt entfernen.
Die drei Personen hatten sich nach Angaben einer Polizeisprecherin vom Montag während des Konzerts an Kabelschächten zu schaffen gemacht, die zu Lautsprecherboxen in der Nähe der Bühne führten. Sicherheitspersonal habe das beobachtet.
Seit Wochen steht die Band Rammstein öffentlich in der Kritik. Es geht um Vorwürfe mutmaßlicher sexueller Übergriffe durch Sänger Till Lindemann. Er weist die Vorwürfe zurück. Nun gibt es einem Medienbericht zufolge neue Anschuldigungen.
Stadionsicherheit wurde erhöht
Welches Ziel der 36-Jährige und die 24-Jährige verfolgten, blieb am Montag noch unklar. Die beiden bekamen ein Hausverbot im Olympiastadion, zudem wurden Ermittlungen wegen versuchter Sachbeschädigung eingeleitet, wie es weiter hieß. Nach der Überprüfung seien sie wieder auf freien Fuß gesetzt worden.
Im Stadion selbst war die Sicherheit für die Konzerte nach Angaben aus dem Umfeld der Band in vielen Bereichen erhöht worden. Mehr Personal in reflektierenden Warnwesten, aber auch in unauffälligem Zivil waren unterwegs. Die komplizierte Technik wird ebenfalls zusätzlich geschützt, die an mehreren Stellen platzierten Türme für Lautsprecher und Pyrotechnik werden zudem streng bewacht.
Es ist ein hitziger Nachmittag: Die Band Rammstein gibt das erste von drei Konzerten in ihrer Heimatstadt Berlin. Vor dem Olympiastadion gibt es Protest gegen die Show, da mehrere Frauen Vorwürfe gegen Sänger Till Lindemann erheben. Von Max Ulrich
Proteste beim Konzert am Samstag
Von Seiten Rammsteins gab es am Montag zu dem Vorfall auf Nachfrage keine weiteren Informationen. Im Stadion war zu beobachten, wie die ins Stadion gerufene Polizei sich zunächst beim Sicherheitsdienst informierte. Anschließend wurden zwei Personen über den Tribünenbereich abgeführt.
Wegen der Vorwürfe gegen Sänger Till Lindemann war es bereits am Samstag vor dem ersten von insgesamt drei Berliner Konzerten zu Protesten gekommen. Vor dem Olympiastadion forderten Aktivisten ein Verbot der Konzerte. Am Sonntag war ein Spruchband "Keine Bühne für Täter" am Rundgang um den Stadionbau zu sehen.
Mehrere Frauen haben - teilweise anonym - Vorwürfe gegen Lindemann erhoben. Sie schildern als beängstigend empfundene Situationen. Bei Aftershowpartys soll es demnach auch zu sexuellen Handlungen gekommen sein. Lindemann weist Vorwürfe gegen ihn zurück.