Laute Übungsflüge
Dann macht es Rumms: Mehrere Anrufer bei der Polizei in Berlin und Brandenburg schilderten am Mittwoch eigenartig laute Knallgeräusche - woher sie kamen, konnten sie sich nicht erklären. Dahinter steckt wie schon vor gut einer Woche: die Bundeswehr.
Menschen in Berlin-Gatow und Umgebung haben am Mittwochvormittag Knallgeräusche gehört und der Polizei gemeldet. Laut Ohrenzeugenberichten aus dem Westen und Südwesten Berlins sowie dem Raum Potsdam haben sich die Geräusche wie starke Explosionen angehört.
Wie die Polizei dem rbb bestätigt hat, hörten die Ohrenzeugen - ohne es zu erkennen - Kampfjets der Bundeswehr-Luftwaffe. Diese flogen wie schon vor einigen Tagen Übungseinsätze und durchbrachen dabei die Schallmauer. Das Presseinformationszentrum der Bundeswehr Berlin-Gatow (PIZ) sagte dem rbb am Mittwoch, dass es sich bei den eingesetzten Flugzeugen um zwei Eurofighter handelte.
Nach Angaben der Feuerwehr Potsdam auf Twitter sind im Laufe des Tages weitere Übungsflüge geplant. Es könnte also weiter knallen. Bereits am 24. Juli hatten Bundeswehr-Jets Knallgeräusche und Druckwellen in größeren Teilen West-Brandenburgs, in Potsdam und im Südwesten Berlins ausgelöst. Damals waren mehrere Eurofighter der Bundeswehr mit Überschallgeschwindigkeit über die Region geflogen. Es waren laut eines Sprechers der Luftwaffe Testflüge im Routinebetrieb.
Die Eurofighter fliegen ihre Übungen meistens in einer Höhe von deutlich über 10.000 Meter. Überholt ein Jet seinen eigenen Schall, entsteht eine starke Druckwelle. Das ist der Knall, der am Boden in bis zu 80 Kilometer Entfernung zu hören sein kann. Das Flugzeug schleppt die Druckwelle hinter sich her - anders als Menschen am Boden hört der Pilot selbst den Knall nicht. Er fliegt schließlich schneller als der Krach, den er verursacht.
Sendung: Antenne Brandenburg, 02.08.2023, 10 Uhr
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