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Video: rbb24 Abendschau | 30.08.2023 | Norbert Siegmund | Quelle: dpa/S.Stache

DWD zieht Sommer-Bilanz

Berlin am wärmsten, Brandenburg am trockensten

Der Sommer in Deutschland war zum 27. Mal in Folge zu warm. Die Durchschnittstemperatur in den Monaten Juni, Juli und August lag bei 18,6 Grad - in Berlin sogar noch höher. Brandenburg dagegen weist einen anderen Extremwert auf.

Berlin war in diesem Sommer das wärmste Bundesland, in Brandenburg war es am trockensten. Das ergibt sich aus der Bilanz des Deutschen Wetterdienstes (DWD), die am Mittwoch vorgestellt wurde.

Die Temperatur in Berlin betrug im Schnitt 19,6 Grad. Die durchschnittliche Temperatur in Brandenburg lag bei 19,0 Grad Celsius.

In ganz Deutschland lag dieser Wert bei 18,6 Grad und damit um 2,3 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 betrug die Abweichung genau ein Grad. "Seit nun 27 Jahren werden in Deutschland zu warme Sommer gemessen", sagte DWD-Sprecher Uwe Kirsche: "Wieder können wir den Klimawandel live erleben."

Mit rund 270 Litern pro Quadratmeter fiel in diesem Sommer im deutschlandweiten Schnitt ein gutes Zehntel mehr Niederschlag als im Mittel der Referenzperiode 1961 bis 1990. Vor allem im August gab es teils heftigen Starkregen und Hagelgewitter.

Auch der Sommer in Berlin fiel ziemlich wechselhaft und nass aus. Besonders niederschlagsreich war es im Juni. Am Ende stehen in der Sommerbilanz etwa 230 Liter pro Quadratmeter - im Schnitt sind es sonst etwas mehr 180 Liter. Das Berliner Sommersoll sei damit in Berlin erfüllt worden, sagte Laps.

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In Brandenburg dagegen fiel im Vergleich zu den anderen Bundesländern am wenigsten Regen. 200 Liter pro Quadratmeter wurden gemessen.

Der Brandenburger Durchschnitt liegt allerdings noch darunter: bei 177 Litern. "Die Tiefdruckgebiete ziehen meist aus Westen nach Berlin und Brandenburg", so Laps: "Sie regnen sich vorher ab, auch weil die Mittelgebirge im Weg sind. In der Region kommen dann nur noch Reste an." Daher sei es im Osten generell trockner.

Viele Orte in Brandenburg haben in diesem Sommer laut Laps diese übliche Niederschlagsmenge überschritten. "Der vergangene Sommer war im Vergleich deutlich trockner", fügte der ARD-Meteorologe hinzu. Im Vorjahr seien in ganz Brandenburg nur 70 Prozent des Sommersolls gefallen, nur ein Drittel der Messstationen hätten den Wert erfüllt, hieß es weiter.

In diesem Jahr gab es zudem mehr Sonnenstunden als gewöhnlich - etwa 17 Prozent mehr. Insgesamt schien die Sonne 720 Stunden - der Schnitt lag in der Vergleichszeit bei 614. Mit über 800 Stunden schien die Sonne am häufigsten im Alpenvorland und an der Grenze zur Schweiz. In Berlin schien die Sonne in den vergangenen drei Monaten 715 Stunden, in Brandenburg "nur" 685 Stunden.

Der Juni 2023 war der zweitsonnigste Juni seit Messbeginn. In einigen Bundesländern war der Monat sogar der sonnigste, beispielsweise in Baden-Württemberg, Hessen und Niedersachsen. Für die DWD-Bilanz wurden Ergebnisse der rund 2.000 Messstationen von Juni bis August ausgewertet.

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In diesem Jahr war der Sommer den DWD-Angaben zufolge insgesamt von großen Schwankungen geprägt: Es gab tropische Hitze, aber auch frühherbstlich frische Temperaturen. So wurde am 3. Juni in Sohland an der Spree (Sachsen) mit minus 0,7 Grad der bundesweite Sommer-Tiefstwert ermittelt. Der höchste Wert wurde am 15. Juli in Möhrendorf-Kleinseebach in Bayern mit 38,8 Grad Celsius gemessen.

ARD-Meteorologe Stefan Laps sagte zu diesen Werten aber auch: "Wir haben einen Sommer erlebt, wie er normal ist in Mitteleuropa." Wechselhaftes Wetter sei typisch, auch immer mal wieder fallender Regen.

Sendung: rbb24 Inforadio, 30.08.2023, 15:00 Uhr

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