Berliner Freibäder sind zufrieden mit neuem Sicherheitskonzept
Nachdem es in mehreren Berliner Freibädern zu Rangeleien gekommen war, wurden neue Sicherheitsmaßnahmen eingeführt - unter anderem die Ausweispflicht. Die Erfahrungen seien "generell positiv", so sehen es die Bäderbetriebe.
Die Berliner Bäderbetriebe sind mit den zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen in einzelnen Freibädern vorerst zufrieden. Dennoch kam es auch am Wochenende wieder zu Randalen und Konflikten.
Der Sprecher der Bäderbetriebe, Matthias Oloew, sagte der rbb24 Abendschau, bei der Videoüberwachung gebe es so gut wie keine Beschwerden. Bei der Ausweiskontrolle am Einlass werde zwar immer wieder nachgefragt, ob das sein müsse. Die Erfahrungen seien aber generell positiv. Für eine Bilanz sei es aber noch zu früh. Die zusätzlichen Maßnahmen wurden ab Mitte Juli eingeführt, nachdem es zu Ausschreitungen in mehreren Berliner Freibädern gekommen war.
Passend zur Hitze zwei kühlende Nachrichten: Mehrere Freibäder verlängern ihre Saison und bleiben bis in den Oktober geöffnet. Und: Im Sommerbad Wilmersdorf sind Sprungbecken, 50-Meter-Becken und Lehrschwimmbecken nach Sanierung wieder beschwimmbar.
Stress im Columbiabad
Auch am Freitagabend musste das Columbiabad in Berlin-Neukölln aufgrund von Rangeleien zwischen Jugendlichen früher geschlossen werden. Sie hatten sich mit Sicherheitsleuten gestritten und den Wachturm des Bademeisters besetzt.
Das restliche Wochenende verlief aber nach Polizeiangaben von Sonntagmittag ruhig. Wegen Gewalt, Rangeleien und renitenter Badegäste war es in diesem Sommer schon mehrfach zu Polizeieinsätzen in Berliner Freibädern gekommen. Insgesamt hat die Polizei in der ersten Hälfte der Sommersaison 48 Gewaltdelikte in den Einrichtungen gezählt – darunter Körperverletzungen, sexuelle Belästigungen, Bedrohungen, Nötigungen und Raubtaten, wie aus einer Antwort des Senats und der Polizei auf eine Anfrage der Grünen hervorgeht.
Sportangebote und Saisonverlängerungen
Mit Sport- und Freizeitangeboten innerhalb der Bäder soll nun gegengesteuert werden. Seit Freitag wird im Prinzenbad in Berlin-Kreuzberg ein Pilotprojekt getestet. Am Rande der Liegewiese können Tischtennis, Basketball, Federball und Fußball gespielt werden. Ehrenamtliche Übungsleiter vom Landessportbund Berlin und der Gesellschaft für Sport und Jugendsozialarbeit begleiten das Projekt.
Zuletzt hatten die Bäderbetriebe angekündigt, die Freibadsaison aufgrund der anhaltend warmen Temperaturen zu verlängern. So sollen Gäste das Prinzenbad bis einschließlich 30. Oktober nutzen können. Das Olympiabad bleibt bis 1. Oktober geöffnet. Das Sommerbad Staaken-West verlängert vom 28. August bis zum 3. September. Die anderen Bäder wollen mögliche längere Öffnungszeiten noch bekanntgeben.