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Video: rbb24 Abendschau | 29.08.2023 | Norbert Siegmund | Quelle: dpa/Fabian Sommer

Berliner Landgericht

Taxifahrer erstochen: Geständnis von Angeklagtem in Prozess abgespielt

Nach dem tödlichen Messerangriff auf einen Taxifahrer in Berlin-Grunewald hat am Dienstag vor dem Berliner Landgericht der Prozess gegen den mutmaßlichen Mörder begonnen.

Der Angeklagte wird beschuldigt, am 6. April dieses Jahres in das Taxi eines 49-Jährigen gestiegen zu sein und diesen angegriffen zu haben. Er habe sich zunächst nach Berlin-Wilmersdorf fahren lassen und den Taxifahrer dann mit einem Messer attackiert, um an dessen Geld zu kommen. Letztlich soll er zehn Euro geraubt haben, wie die Staatsanwaltschaft bei der Anklage-Erhebung mitteilte. Der 49-jährige Taxifahrer starb in einem Krankenhaus.

Die Verteidigerin erklärte zu Prozessbeginn am Dienstag, ihr Mandant wolle zunächst nicht aussagen. Er habe "bereits mehrfach gestanden".

Täter flüchtig

Taxifahrer in Berlin-Grunewald tödlich verletzt

Ein Taxifahrer ist in Berlin-Grunewald mit schweren Verletzungen in seinem Wagen gefunden worden - wenig später starb er im Krankenhaus. Der oder die Täter sind flüchtig.

Aufzeichnung von polizeilicher Vernehmung enthält Geständnis

In einer polizeilichen Vernehmung, die aufgezeichnet worden war und nun im Prozess abgespielt wurde, gestand der 24-Jährige: "Ich hatte Hunger, ich wollte jemandem Geld wegnehmen, ihn töten." Bereits während der Bahnfahrt habe er den Plan gefasst. Im Taxi habe er schließlich "auf den Hals des Fahrers eingestochen" und einen Zehn-Euro-Schein aus einer Ablage genommen.

Auf die Frage einer Vernehmerin, warum er nicht nach Geld gefragt habe, erklärte der 24-Jährige: "Weil ich zu stolz bin, um nach Geld zu fragen." Er gab zudem zu Protokoll, dass er bei der Tat nichts empfunden habe - "es gibt da kein Gefühl". Von den zehn Euro habe er Chips, Kaffee und einen Fruchtsaft gekauft.

Tatverdächtiger war bereits auf der Flucht

Der Angeklagte wurde noch am Tattag in Schleswig-Holstein gefasst. Gegen ihn lag nach Angaben der Staatsanwaltschaft bereits ein europäischer Haftbefehl wegen eines Tötungsdelikts vor: In Belgien soll der Mann zwei Tage vor dem Angriff in Berlin eine Frau getötet haben. Danach sei er nach Deutschland geflohen. Laut der polizeilichen Vernehmung erklärte der 24-Jährige, dass er bei dem Angriff in Belgien dasselbe Messer eingesetzt habe wie bei dem Angriff auf den Taxifahrer.

Für den Prozess sind bislang sechs Verhandlungstage bis zum 29. September vorgesehen.

Sendung: rbb 88,8, 29.06.2022, 6:30 Uhr

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