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Audio: rbb 88.8 | 13.08.2023 | Ricardo Westphal | Quelle: IMAGO/Martin Wagner

Brandenburg

Agrarminister Vogel will sogenannte Problemwölfe schneller abschießen lassen

Brandenburgs Agrar- und Umweltminister Axel Vogel dringt darauf, dass Wölfe nach einem Übergriff in geschützten Schafherden schneller als bisher geschossen werden können. Die bisher geltenden Auflagen hält er für zu kompliziert. "Wir müssen Wölfe, die Probleme aufwerfen, so schnell wie möglich aus dem Verkehr ziehen. Die derzeitigen bundesrechtlichen Vorgaben sind dazu denkbar ungeeignet", sagte Vogel der Deutschen Presse-Agentur in Potsdam.

Aktuell muss als Voraussetzung für einen Abschuss nachgewiesen werden, dass ein und derselbe Wolf zweimal in eine geschützte Herde eingebrochen ist. "Also muss nach Möglichkeit erst eine DNA-Analyse vorliegen. Das ist ein bürokratisches Monsterverfahren, was auch nur schwer handhabbar ist", kritisierte Vogel. Eine DNA-Analyse und die Rückmeldung aus dem Labor dauere oft Wochen. Vogel setzt sich bei Bundesumweltministerin Steffi Lemke für Korrekturen ein.

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"Wenn ein Wolf in einer geschützten Schafherde ist, dann muss er geschossen werden können." Dann dürfe es nicht erst um die Frage gehen, ob genau dieses Tier schon zum zweiten Mal in dieser Herde gewesen sei, sagte Vogel. Innerhalb eines bestimmen Gebietes und für einen bestimmten Zeitraum sei ein Abschuss zu genehmigen. Selbstverständlich könne es dann - wie bereits geschehen - passieren, dass der falsche Wolf geschossen werde. Dies sei auch vom aktuellen Bundesrecht gedeckt.

Im Wolfsjahr 2021/2022 (umfasst den Zeitraum 1. Mai bis 30. April des Folgejahres) gab es nach Angaben des Umweltministeriums in Brandenburg mindestens 47 Rudel und 14 Paare.

Sendung: rbb 88.8, 13.08.2023, 14:00 Uhr

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