Führerschein entzogen
Ein Berliner Autofahrer fühlt sich von der Brandenburger Polizei aufgrund eigener körperlicher Einschränkungen diskriminiert und hat Beschwerde bei der Behörde eingereicht. Eine Sprecherin des Brandenburger Polizeipräsidiums bestätigte am Freitag einen entsprechenden Vorgang. Zuerst berichtete die "B.Z." hierüber.
Der 59-Jährige verursachte laut Zeitungsbericht Mitte April wohl aus Unachtsamkeit in Oranienburg (Oberhavel) einen Verkehrsunfall, bei dem er mit seinem Wagen in ein Verkehrsschild fuhr. Daraufhin begab er sich umgehend zur Oranienburger Polizeiwache.
Seiner Schilderung zufolge sollen die Beamten ihn auf seinen Gang angesprochen haben. Er will erklärt haben, dass sein rechtes Bein 1,5 Zentimeter kürzer als das Linke ist, welches durch das Tragen von orthopädischen Schuhen ausgeglichen werde. Anschließend sollen die Beamten ihn seinen Angaben nach verhöhnt und der Lächerlichkeit preisgegeben haben, schreibt die "B.Z.". In der Folge zogen die Polizisten den Führerschein des 59-Jährigen ein - auch weil sie seiner Ansicht nach meinten, dass bei ihn auch eine geistige Einschränkung bestehen würde.
Wie die Neuruppiner Staatsanwaltschaft am Freitag dem rbb bestätigte, sei der Führerschein dem 59-Jährigen Ende April wieder zurückgegeben worden. Eine Gefährdung des Straßenverkehrs nach §315c Strafgesetzbuch lag nach Angaben eines Sprechers der Staatsanwaltschaft nicht vor. Offen bleibe allerdings ein Ordnungswidrigkeitsverfahren, dass die Zentrale Bussgeldstelle der Brandenburger Polizei führe, so der Sprecher weiter.
Weil er diesen Vorgang nicht auf sich beruhen lassen wollte, hat der Mann Beschwerde bei der Polizei eingereicht. Laut Sprecherin des Polizeipräsidiums sei über diese noch nicht entschieden worden.
Artikel im mobilen Angebot lesen