Kleine Hilfe zur Pilzbestimmung
Wenn man Speisepilze ihren ungenießbaren oder gar giftigen Doppelgängern gegenüberstellt, fällt die Unterscheidung ein bisschen leichter. Sicherheit bei der Bestimmung gibt aber nur Erfahrung. Und immer gilt: Bleiben Zweifel, auf keinen Fall essen!
Dies ist weder Pilzhandbuch noch Aufklärungsseite. In den Beispielen hier wird deutlich: Für die Welt der Pilze brauchen Sammlerinnen und Sammler vor allem Vorsicht und viel Wissen. Beides bekommen sie mit der Erfahrung beim Sammeln. Und immer gilt: Bei Unsicherheit die Pilze stehen lassen oder Expertinnen und Experten befragen.
Wir haben hier Pilze zusammengestellt, die man leicht verwechseln kann - einer ist essbar, der andere ungenießbar oder giftig. Mit dem Schieberegler auf den Fotos kommt man von einem zum anderen.
Der Hexenröhrling links - ein Speisepilz - und der Satansröhrling rechts - ein Giftpilz.
Das erste Problem bei diesem Verwechslungspaar ist der Name. Wenn etwas mit dem Substantiv "Hexe" verbunden wird, kann es doch nicht gut sein, oder? Stimmt aber nicht: Der Hexenröhrling ist essbar und ähnlich fest wie der Steinpilz, also köstlich. Aber: Das hexenhafte ist schon die Verarbeitung, denn nur gekocht ist der Hexenröhrling essbar, roh dagegen giftig. Mit vollem Namen heißt er Flockenstieliger Hexenröhrling, weil seine Haut am Stiel von einer Art Flocken überzogen ist. Das Fleisch ist gelb. Es läuft sehr schnell sehr stark blaugrün an, wenn man es aufschneidet, also bei Luftkontakt. Man findet ihn meist in Buchenwäldern.
Der Satanspilz ist giftig. Er ist auch ein Röhrling, darum wird er auch Satansröhrling genannt. Seinen Hut breitet er fast wie ein Polster etwas unförmig aus und die Poren sind nur bei jungen Pilzen zunächst gelb, später rot. Der entscheidende Unterschied: Beim Satanspilz färbt sich das Fleisch, wenn man es aufschneidet - oder bricht -, leicht blau.
Der Steinpilz links - ein Speisepilz - und der Gallen-Röhrling rechts - ein stark bitterer, ungenießbarer, schwach giftiger Pilz.
Der Steinpilz hat einen bräunlichen Hut und sein Stiel hat eine recht helle Haut mit einer Netzzeichnung meist nur im oberen Bereich. Er kommt in verschiedenen Wäldern vor, oft aber in Laubwäldern.
Der Gallen-Röhrling ist vor allem eine Gefahr für die gesamte Pilzmahlzeit, weil ein einziger Pilz das Essen ungenießbar bitter macht. Das Stielnetz des Gallen-Röhrlings ist im Vergleich zum Steinpilz dunkel. Eine sehr klare Unterscheidung zum Steinpilz machen viele schlicht durch Anschneiden und leichtes Lecken: Die Bitterkeit ist sofort erkennbar.
Der Wiesenchampignon links - ein Speisepilz - und der Grüne Knollenblätterpilz rechts - ein Giftpilz.
Der Wiesenchampignon hat einen breiten, meist halbkugeligen Hut. Stiel und Hut sind dabei meist weiß oder weißgrau. Die Lamellen sind oft auch schon bei jungen Pilzen rosa. Man findet ihn meist eher auf den Feldern oder an den Waldrändern.
Der Grüne Knollenblätterpilz unterscheidet sich vor allem in der Hutfarbe vom Champignon: Wie sein Name bereits sagt, ist dieser Hut schon bei kleineren Exemplaren grün in verschiedenen Schattierungen. Die Lamellen sind hier meist klar weiß und nicht rosa. Schon geringe Mengen eines Grünen Knollenblätterpilzes können tödlich wirken.
Die Krause Glucke links - ein köstlicher Speisepilz -, die Bauchweh-Koralle rechts - ein Giftpilz.
Bei der Krausen Glucke haben Sammler, die den Pilz das erste Mal sehen, den Eindruck, sie haben eine Gummimasse gefunden. Oft muss für einen Vergleich mit der Krausen Glucke der Badeschwamm herhalten. Die Krause Glucke ist meist ocker oder beige. Zwischen den Verästelungen sind Hohlräume. Manche vergleichen die Krause Glucke mit einer buschartigen Unterwasseralge.
Die giftige Bauchweh-Koralle ähnelt auch einem Badeschwamm, unterscheidet sich aber vor allem in ihren Verästelungen von der Krausen Glucke. Diese Verästelungen ähneln den Verästelungen junger Pflanzen, während jene der Krausen Glucke meist flach sind. Vergiftungen mit der Bauchweh-Koralle sorgen vor allem für Magen- und Darmbeschwerden.
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