Berlin
Bei der Techno-Demo "Zug der Liebe" in Berlin haben die Teilnehmer für ein besseres soziales Miteinander geworben. Sie zogen tanzend vom Mauerpark über den Alexanderplatz bis zur Oranienstraße. Das Motto: "Mehr Liebe für die Welt von morgen".
Tausende Teilnehmer sind am Samstag mit der Techno-Parade "Zug der Liebe" durch Berlin gezogen. Unter dem Motto "Mehr Liebe für die Welt von Morgen" warben sie für mehr soziales Engagement.
Die Veranstaltung begann gegen 13 Uhr mit einer Kundgebung am Mauerpark im Stadtteil Prenzlauer Berg. Der Zug selbst setzte sich mit leichter Verzögerung gegen 14:30 Uhr in Bewegung. Die Route führte unter anderem über den Alexanderplatz. Am Abend kamen die Teilnehmer an der Oranienstraße in Kreuzberg an, wo bis 22 Uhr eine Abschlusskundgebung abgehalten werden sollte. Nach dem Ende des Raves war eine Party im nahe gelegenen Ritter Butzke geplant [zugderliebe.org].
Am Umzug beteiligten sich laut Polizei etwa 10.000 Menschen. Es sei zu keinen Zwischenfällen gekommen, die Veranstaltung sei friedlich verlaufen, sagte ein Polizeisprecher.
Die Organisatoren wollen mit der Demonstration auf soziale Vereine aufmerksam machen, die sich "Nächstenliebe zu ihrem Alltag gemacht haben", wie es auf ihrer Webseite heißt. "Wir können nicht die Probleme der Welt lösen, aber wir wollen denen, die weltweit oder lokal Menschen in Krisen- und Katastrophengebieten mit Obdach und lebenswichtigen Hilfsgütern versorgen, supporten wo wir können", sagte der Sprecher des Vereins Zug der Liebe, Jens Schwan. DJs, Clubs und Plattenlabel machten während des Umzugs Musik. Gleichzeitig sollte auf jedem Wagen eine gemeinnützige Organisation vertreten sein.
Mit dem "Zug der Liebe" wollen die Veranstalter nach eigenen Angaben gegen eine "anwachsende Gleichgültigkeit in unserer Gesellschaft" protestieren und ein besseres soziales Miteinander einfordern. Zudem soll zu Toleranz aufgerufen und "gegen rechtspopulistische Triebe" demonstriert werden.
Der erste "Zug der Liebe" wurde 2015 veranstaltet - in Reaktion auf die damals aufkommenden Pegida-Demonstrationen. Pegida ist eine 2014 gegründete und bis heute aktive nationalistische und islamfeindliche Organisation, die sich gegen die Einwanderungs- und Asylpolitik der Bundesrepublik richtet. Ihren bisherigen Höhepunkt erreichte der "Zug der Liebe" 2018, als nach Veranstalterangaben rund 50.000 Menschen mitfeierten.
Im vergangenen Jahren waren 13 Musik-Trucks unter dem Motto "Wir machen sichtbar" durch die Stadtteile Prenzlauer Berg, Friedrichshain und Kreuzberg gezogen. Unter anderem beteiligten sich Reporter ohne Grenzen, die Berliner Obdachlosenhilfe und die Clubcommission. Die Polizei zählte rund 9.000 Teilnehmende, der Veranstalter sprach von 30.000.
Sendung: rbb24, 26.08.2023, 16 Uhr
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