Bäderbetriebe schätzen Gewaltprävention zunächst positiv ein
Nach Ausschreitungen in mehreren Berliner Freibädern haben sich die eingeführten Ausweiskontrollen und das zusätzliche Sicherheitspersonal offenbar bewährt. Davon gehen die Berliner Bäderbetriebe in einer ersten Einschätzung aus.
Außerdem sei ein Gewaltpräventionsprojekt im Sommerbad Kreuzberg (Prinzenbad) sehr erfolgreich gewesen, sagte der Sprecher der Bäderbetriebe, Matthias Oloew, am Dienstag der rbb24 Abendschau.
Trotz des zuletzt trüben Sommers mit leeren Berliner Freibädern liegt die Zahl der Gewaltdelikte dort fast schon auf dem Niveau des ganzen Vorjahres. Die Überwachung per Video wird ausgeweitet - und eine Idee aus der Corona-Zeit vielleicht wiederbelebt.
Hohe Kosten
Die Jugendlichen können sich demnach nachmittags "mit Sport hier auf der Wiese auspowern – und kommen dann auf weniger doofe Gedanken", so Oloew. Dieses Angebot gebe es seit mehreren Wochen und habe sich bewährt. "Das war eine sehr schöne, präventive Aktion." Am Rande der Liegewiese konnten Tischtennis, Basketball, Federball und Fußball gespielt werden. Ehrenamtliche Übungsleiter vom Landessportbund Berlin und der Gesellschaft für Sport und Jugendsozialarbeit begleiteten das Projekt.
Die Maßnahmen sind allerdings teuer: So gaben die landeseigenen Bäderbetriebe allein im Juli für den Wachdienst im Prinzenbad in Kreuzberg 91.000 Euro aus. Für die gesamte Saison waren 1,5 Millionen Euro für die Sicherheitsmaßnahmen in den Berliner Sommerbädern eingeplant. Die Bäderbetriebe wollen nun versuchen, die Mehrkosten an anderer Stelle einzusparen.
Eine offizielle Bilanz wollen die Bäderbetriebe erst zum Ende der Badesaison in diesem Jahr ziehen. Einige Sommerbäder haben noch geöffnet, das Prinzenbad bleibt am längsten, bis zum 30. Oktober, offen.