Fahrplanwechsel im Dezember
Mehr Verbindungen von Berlin in andere Metropolen und weitere Nachtzüge: Der Bahn-Fahrplanwechsel im Dezember bringt für Fahrgäste spürbar mehr Angebot. Pünktlicher wird die Bahn dadurch vorerst aber nicht - teurer wohl schon.
Der neue Fahrplan der Deutschen Bahn bringt für Fahrgäste in Berlin ab Dezember vor allem im Fernverkehr mehr Angebot. So fährt zwischen Berlin und München der Sprinter-ICE künftig jede Stunde, wie die Deutsche Bahn am Freitag mitteilte. Drei Mal am Tag fährt er dabei ohne Halt zwischen Berlin und Nürnberg, wodurch sich die Fahrzeit auf der Gesamtstrecke nach München weiter verkürzt auf rund 3:45 Stunden.
Berlin bekommt darüber hinaus eine zweite umsteigefreie ICE-Verbindung von und nach Wien - unter anderem über Nürnberg.
Eine zusätzliche ICE-Linie gibt es von Berlin aus in Richtung Köln. Zwischen der Hauptstadt und Hannover fährt damit künftig alle 30 Minuten ein Fernzug. Die störanfällige Zugteilung in Hamm werde dadurch nur noch halb so oft nötig sein. Das Sitzplatzangebot erhöht sich laut Deutscher Bahn auf der Gesamtstrecke um 20 bis 25 Prozent.
Außerdem soll drei Mal pro Woche ein Nachtzug der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) zwischen Berlin und Paris unterwegs sein, der auch über Brüssel fährt. Ab Oktober 2024 werde die Verbindung täglich angeboten, hieß es.
Die Fahrtzeit zwischen Berlin und Amsterdam verkürzt sich durch den Fahrplanwechsel um rund 30 Minuten. Das wird laut der Bahn durch den Einsatz von Mehrsystemlokomotiven, durch die der zeitraubende Lokwechsel an der Grenze entfällt, und ein neues Haltekonzept auf dieser Linie erreicht.
Auch Brandenburg profitiert von zusätzlichen IC-Verbindungen: Künftig fährt zwischen Berlin und Magdeburg über Potsdam und Brandenburg an der Havel ein dritter Intercity pro Tag hin und zurück.
Es gibt im neuen Fahrplan allerdings auch Einschränkungen des Angebots: Von Hamburg nach Berlin entfällt ein ICE am frühen Morgen sowie am späten Abend in die Gegenrichtung. Größere Einschränkungen bringt zudem eine mehrmonatige vollständige Sperrung der Strecke im kommenden Jahr wegen Bauarbeiten. Zudem streicht die Bahn einige Verstärkerfahrten zwischen Dresden, Berlin und Rostock.
Der neue Fahrplan gilt ab dem 10. Dezember. Die Fahrkarten lassen sich ab dem 11. Oktober buchen.
Der Fahrplanwechsel im Dezember bringt indes nicht nur neue Angebote, sondern voraussichtlich auch höhere Preise im Fernverkehr für die Fahrgäste mit sich. "Natürlich müssen auch wir angesichts der allgemeinen Preisentwicklung über unsere Fahrpreise nachdenken", sagte Bahnvorstand Michael Peterson. "Wir werden die Fahrgäste dazu im Oktober rechtzeitig informieren."
An der Unzuverlässigkeit im Fernverkehr dürfte sich durch den Fahrplanwechsel zunächst allerdings nichts ändern: "Auch 2024 werden wir unsere Fahrgäste um etwas mehr Geduld bitten müssen, als ihnen und uns lieb ist", sagte der für den Fernverkehr verantwortliche Bahnvorstand Peterson der Deutschen Presse-Agentur. "Aber wir werden im kommenden Jahr mit der Generalsanierung des Schienennetzes beginnen." Das bedeute Schritt für Schritt Verbesserungen auf der überlasteten Infrastruktur. Mit einer höheren Verlässlichkeit könne erst ab 2025 gerechnet werden.
Sendung: rbb24 Inforadio, 29.09.2023, 12:35 Uhr
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