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Quelle: dpa/Dennis Lloyd Brätsch

Verdacht auf Drogenhandel

Berliner Polizei ermittelt erneut in den eigenen Reihen

In Berlin steht ein Polizeibeamter unter Verdacht, sich an Drogenhandel beteiligt zu haben. Als Gesellschafter einer Autovermietung soll der 40-Jährige verschiedene Fahrzeuge dafür zur Verfügung gestellt haben.

Die Berliner Polizei ermittelt erneut in den eigenen Reihen und ist mit Durchsuchungen gegen einen Beamten wegen des Verdachts des Drogenhandels vorgegangen. Der 40-Jährige soll dafür als Gesellschafter einer Autovermietung diverse Fahrzeuge zur Verfügung gestellt und anteilige Gewinne aus den Rauschgiftgeschäften erhalten haben, wie Polizei und Staatsanwaltschaft gemeinsam am Donnerstag mitteilten. Der Polizist sei einer der Hauptverdächtigen. Sein Komplize soll der 32 Jahre alte Geschäftsführer der Firma sein.

Berliner Elite-Einheit

Polizist soll Kollegin mit K.o.-Tropfen betäubt und zur Vergewaltigung angeboten haben

Ermittlungen in den eigenen Reihen: Ein Polizist aus Berlin wird verdächtigt eine Kollegin mit Drogen betäubt zu haben. User einer Dating-App hatten den Fall gemeldet. Dort sei die Frau zur Vergewaltigung angeboten worden.

Polizist vom Dienst freigestellt

Insgesamt richteten sich die Ermittlungen gegen sieben Beschuldigte im Alter zwischen 24 und 63 Jahren, hieß es. Rund 200 Polizistinnen und Polizisten hätten am Donnerstagmorgen 17 Objekte in Berlin sowie den brandenburgischen Landkreisen Dahme-Spreewald und Teltow-Fläming durchsucht. Dabei seien Datenträger, rund 10.000 Euro, diverse Substanzen, scharfe Munition und ein Fahrzeug beschlagnahmt worden.

Die Verdächtigen waren nach den Angaben vorübergehend in Polizeigewahrsam, kamen aber wieder auf freien Fuß, nachdem sie erkennungsdienstlich behandelt worden waren. Der beschuldigte Polizist sei vom Dienst freigestellt, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Gegen ihn seien disziplinare Maßnahmen eingeleitet worden. Allerdings ruhten diese bis zum Ausgang des Strafverfahrens.

In den vergangenen Monaten waren mehrfach Fälle bekannt geworden, in denen Berliner Polizisten ins Visier der Ermittler geraten waren. Mitte August wurde etwa bekannt, dass ein Polizist bei einer vorgetäuschten Personenkontrolle einen Autofahrer gestoppt und um Zehntausende Euro beraubt haben soll. Im Februar waren Fahnder mit einer großangelegten Razzia gegen zwei Polizisten vorgegangen, denen Bestechung und Bestechlichkeit vorgeworfen wird.

Im Jahr 2022 wurden bei der Berliner Polizei mit rund 27.000 Beschäftigten laut Behörde insgesamt 253 Disziplinarverfahren eingeleitet.

Sendung: rbb24 Abendschau, 21.09.2023, 19:30 Uhr

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