Erster Arbeitstag
Die neue Intendantin des Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) hat sich für Potsdam als ihren ersten Dienstort entschieden. Ulrike Demmer nahm am Freitag ihre Arbeit im Büro auf dem Babelsberger rbb-Gelände auf.
Demmer bezeichnete die Entscheidung als ein Signal. Man werde sie aber auch oft in Berlin antreffen. "Daseinsberechtigung und Kernkompetenz des rbb ist die regionale Berichterstattung", sagte Demmer. "Das Vertrauen in den Journalismus im Allgemeinen sinkt, aber man kann beobachten: Das Vertrauen in die regionale Berichterstattung ist stabil. Und daraus ergibt sich für mich ein Auftrag."
Hinter den Kollegen im rbb lägen harte und aufwühlende Zeiten, jetzt sollten langfristige strategische Ziele gemeinsam definiert werden, sagte Demmer. "Wir müssen gemeinsam die Akzeptanz des Senders in der Region stärken".
Ulrike Demmer arbeitete bereits für den rbb und das ZDF. Dann wechselte sie ins Berliner "Focus"-Büro, anschließend wurde sie Leiterin des Hauptstadtbüros des RedaktionsNetzwerks Deutschland (RND). Von 2016 bis 2021 war Ulrike Demmer stellvertretende Sprecherin der Bundesregierung.
Der Redaktionsausschuss des rbb hat in einer Erklärung zum Amtsantritt die frühere Rolle Demmers als "schwere Hypothek" bezeichnet.
Demmer sagte dazu: "Der rbb ist staatsfern und berichtet unabhängig. Das wird auch mit mir als Intendantin so bleiben. Es hat in der Geschichte der ARD schon einige Journalisten als Intendanten gegeben. Mit mir kommt jetzt eine gestandene Journalistin dazu. Ohne kritischen und unabhängigen Journalismus gibt es keine Demokratie." Sie werde mit Leib und Seele dafür einstehen.
Ulrike Demmer ist für fünf Jahre vom Rundfunkrat zur Intendantin gewählt worden.
Sendung: rbb24 Inforadio, 01.09.2023, 14:33
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