Audio: Antenne Brandenburg | 15.09.2023 | Anke Arndt | Quelle: dpa/Fabian Sommer
Tat in Berlin-Grunewald
Taxifahrer-Mörder muss 14 Jahre in Haft
Anfang April wurde im beschaulichen Berlin-Grunewald ein Taxifahrer am hellichten Tag getötet. Nun wurde im Berliner Landgericht das Urteil gesprochen: Der psychisch kranke Täter muss 14 Jahre in Haft.
Rund fünf Monate nach einer tödlichen Messerattacke auf einen Taxifahrer im Berliner Grunewald ist ein 24 Jahre alter Mann wegen Mordes und Raub mit Todesfolge verurteilt worden.
Das Landgericht Berlin verhängte am Freitag eine Haftstrafe von 14 Jahren. Zugleich ordnete es die Unterbringung des Mannes in einem psychiatrischen Krankenhaus an.
Das Gericht ging davon aus, dass der 24-Jährige zur Tatzeit wegen einer schizophrenen Erkrankung vermindert schuldfähig war und weiterhin eine Gefahr von ihm ausgeht. Es folgte damit dem Antrag der Staatsanwaltschaft.
Nach Überzeugung des Gerichts hat der Mann den Taxifahrer am 6. April angegriffen. Er war an dem Tag in das Taxi des 49 Jahre alten Fahrers gestiegen und ließ sich zunächst nach Berlin-Wilmersdorf fahren. Danach attackierte er den Fahrer mit einem Messer, um an dessen Geld zu kommen. Letztlich soll er zehn Euro geraubt haben, wie die Staatsanwaltschaft bei der Anklage-Erhebung mitteilte. Der attackierte zweifache Vater starb wenig später in einem Krankenhaus.
Der Täter war noch am Tattag in Schleswig-Holstein gefasst worden. Gegen ihn lag auch ein Haftbefehl aus Belgien vor. Dort soll er zwei Tage vor dem Angriff in Berlin seine 53 Jahre alte Freundin getötet haben.
Im Oktober 2010 meldet sich ein 34-jähriger Mann auf einer Polizeiwache in Euskirchen im Rheinland. Er möchte einen Mord gestehen, sagt er. Zunächst glaubt ihm niemand. Man schickt ihn nach Hause, doch er kommt wieder. Die Tat, die er angeblich begangen hat, liegt bereits 15 Jahre zurück.
Angeklagter hatte die Tat frühzeitig gestanden
Mit dem Urteil an diesem Freitag ging der Prozess zwei Wochen früher zuende als zunächst geplant. Beim Prozessauftakt Ende August hatte die Verteidigerin des Angeklagten gesagt, ihr Mandant wolle nicht aussagen. Er habe "bereits mehrfach gestanden".
In einer polizeilichen Vernehmung, die aufgezeichnet worden war und im Prozess abgespielt wurde, gestand der 24-Jährige: "Ich hatte Hunger, ich wollte jemandem Geld wegnehmen, ihn töten." Bereits während der Bahnfahrt habe er den Plan gefasst. Im Taxi habe er schließlich "auf den Hals des Fahrers eingestochen" und einen Zehn-Euro-Schein aus einer Ablage genommen.
Auf die Frage einer Vernehmerin, warum er nicht nach Geld gefragt habe, erklärte der 24-Jährige: "Weil ich zu stolz bin, um nach Geld zu fragen." Er gab zudem zu Protokoll, dass er bei der Tat nichts empfunden habe - "es gibt da kein Gefühl". Von den zehn Euro habe er Chips, Kaffee und einen Fruchtsaft gekauft.