Oktober bis März
Die Berliner Kältehilfe bietet in diesem Winter wieder rund 1.000 Notübernachtungsplätze für obdachlose Menschen an. Das teilte die Liga der Wohlfahrtsverbände am Freitag mit. Knapp 700 Plätze sind demnach reine Kältehilfeplätze, die nur temporär angeboten werden.
Zum Start würden im Oktober zunächst 685 Plätze bereitgestellt, hieß es weiter.
In der kalten Jahreszeit bis Ende März könnten jede Nacht auch bis zu 1.000 auf der Straße lebende Menschen mit einer warmen Mahlzeit versorgt werden, teilte die Liga der Wohlfahrtsverbände weiter mit.
Nach Angaben der Berliner Diakonie-Direktorin Ursula Schoen fehlen in dieser Saison mindestens 400 Plätze. Hauptgrund sei der angespannte Berliner Immobilienmarkt. Es sei kaum noch möglich, brauchbare Gebäude für die Einrichtung von Notübernachtungen zu bekommen.
Die wenigen leerstehenden Gebäude, die der Kältehilfe-Koordinierungsstelle 2023 angeboten wurden, stünden überwiegend kurz vor dem Abriss und seien teilweise in absolut unbrauchbaren Zustand. "Wir erleben in nahezu allen Bereichen von Jugend- bis Eingliederungshilfe, dass der soziale Immobilienmarkt an die Grenzen stößt", sagte Schoen. Damit funktioniere auch die klassische Vorstellung von Winternothilfe praktisch nicht mehr.
Finanziert wird die Kältehilfe, genauso wie die medizinische Versorgung von Obdachlosen, in hohem Maße durch Spenden. Zudem stellt der Berliner Senat drei Millionen Euro zur Verfügung. In der vergangenen Kältehilfesaison standen täglich 1.043 Notübernachtungsplätze zur Verfügung. Die Auslastung war nach Angaben der sozialen Träger so hoch, wie seit 2016 nicht mehr.
Rund 50.000 Menschen sollen nach Schätzungen in Berlin wohnungslos sein.
Sendung: rbb24, 29.09.2023, 13 Uhr
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