rbb24
  1. rbb|24
  2. Panorama

Leider gibt es ein Problem beim Abspielen des Videos.

Video: rbb|24 | 24.09.2023 | Material: TeleNewsNetwork/TVNewsKontor | Quelle: AP

"Letzte Generation"

Polizei und Sicherheitskräfte verhindern Störaktionen beim Marathon

Der 49. Berlin-Marathon ist reibungslos über die Bühne gegangen - dank Polizei und Ordnern: So konnten sie vor dem Start beispielsweise eine Störaktion der "Letzten Generation" verhindern. Eine Neuerung gab es zu Beginn des Laufs.

Aktivisten der Klimaschutzgruppe "Letzte Generation" sind laut Polizei mehrfach mit Störversuchen beim Berlin-Marathon gescheitert. Nach dem Vorfall kurz vor Beginn des Laufs am Sonntagmorgen hätten Einsatzkräfte noch weitere Aktionen verhindert, sagte eine Polizeisprecherin am Sonntagnachmittag. 31 Menschen in Verbindung mit der Gruppe wurden demnach vorläufig festgenommen. Ein Teil von ihnen sei nach einer Aufnahme der Personalien bereits wieder auf freiem Fuß. Ob die Polizei weitere Beschuldigte im Anschluss in Gewahrsam nimmt, war zunächst offen.

Kurz vor dem Start des Marathons am Morgen waren laut Polizei acht Aktivisten von zwei Seiten auf die Strecke auf der Straße des 17. Juni gelangt. Sie verschütteten orange Farbe und hatten Banner der Gruppe Letzte Generation dabei. Einsatzkräfte schritten demnach ein, bevor sich die Aktivisten ankleben konnten. Auf der Straße blieben Farbkleckse zurück. Der Start des Laufs sei durch das schnelle Eingreifen nicht beeinträchtigt worden.

Die weiteren Störversuche sollen sich laut Polizei an verschiedenen Orten entlang der Strecke ereignet haben. Die Beschuldigten seien etwa bei vorbereitenden Handlungen beobachtet worden und Einsatzkräfte unmittelbar eingeschritten, sagte die Sprecherin.

Gruppe will trotz Verbots Marathon stören

Die "Letzte Generation" äußerte bei X mit Blick auf die Teilnehmer des Laufs Bedauern über mögliche Unterbrechungen des Marathons. "Wir tun das, weil wir in einer Notlage sind. In existenzieller Gefahr!", begründete die Initiative ihr Vorgehen. "Übrigens: Uns tut es genauso leid, den Alltag eines Handwerkers zu unterbrechen wie den langersehnten Wettbewerb einer Läuferin." Die Gruppe forderte erneut, dass Deutschland ab 2030 auf fossile Brennstoffe wie Kohle, Öl und Erdgas verzichtet. Die Bundesregierung peilt das Jahr 2045 für eine klimaneutrale Wirtschaft an. Die Gruppe hatte bereits am Freitag angekündigt, den Lauf "unterbrechen" zu wollen. "Vor der Klimakatastrophe können wir nicht davonrennen", hieß es.

Polizei und Innenverwaltung erließen per Allgemeinverfügung ein Verbot nicht angemeldeter Demonstrationen der Gruppe rund um den Marathon und drohten bei Nichtbefolgen Zwangsgelder in Höhe von 2.000 Euro an. In der Allgemeinverfügung hieß es, ein störungsfreier Ablauf der Wettkämpfe und der begleitenden Veranstaltungen müsse gewährleistet werden. Vorrangiges Ziel sei, Schädigungen von Personen sowie an Material und Eigentum zu vermeiden.

Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) sowie Sport- und Innensenatorin Iris Spranger (SPD) dankten auf der Plattform X jeweils der Polizei für den störungsfreien Ablauf. Die Polizei wollte nach eigenen Angaben am Sonntag mit mehr als 1.000 Kräften beim Marathon im Einsatz sein. Vor einer Woche besprühten Aktivisten das Brandenburger Tor in der Nähe des Marathon-Ziels mit oranger Farbe.

Berlin-Marathon

Assefa läuft Weltrekord - Kipchoge siegt erneut

Tigist Assefa hat in Berlin den Marathon-Weltrekord pulverisiert. Die Äthiopierin lief die Strecke am Sonntag in einer Zeit von 02:11:53 Stunden, mehr als zwei Minuten schneller als jede Frau zuvor. Bei den Männern gewann Topfavorit Eliud Kipchoge.

Buzzer statt Pistole zum Start

Somit konnte der 49. Berlin-Marathon ohne Probleme beginnen. Der Regierende Bürgermeister Wegner gab auf der Straße des 17. Juni im Tiergarten das Startsignal für den größten deutschen Stadtlauf. Bei guten Laufbedingungen mit Temperaturen um 14 Grad Celsius verzichtete Wegner bei bedecktem Himmel auf einen Startschuss, sondern gab das Startsignal mit einem Buzzer. "Ein Startzeichen per Buzzer ist in Zeiten, in denen Krieg in der Ukraine geführt wird, sehr viel angemessener", sagte Wegner der Deutschen Presse-Agentur.

Sendung: rbb24 Inforadio, 24.09.2023, 10 Uhr

Artikel im mobilen Angebot lesen