Reinigung des Brandenburger Tors schwieriger als gedacht
Farbe aus Feuerlöschern auf alle sechs Säulen des Brandenburger Tores: Die Attacke der "Letzten Generation" vom Wochenende hat einen hohen Reinigungsaufwand zur Folge. Das Berliner Denkmalamt spricht von einem "Wettlauf mit der Zeit".
Wie das Berliner Landesdenkmalamt am Montag auf rbb-Anfrage mitteilte, reagiert der Sandstein, aus dem das Wahrzeichen besteht, altersbedingt empfindlich auf äußere Einflüsse. Es könne durch die Hochdruckreinigung "lokal zu oberflächennahen Beeinträchtigungen kommen", hieß es. Daher sei die ausführende Reinigungsfirma dazu angehalten, mit äußerster Vorsicht zu arbeiten. Dennoch sei es "wegen der Durchhärtung der Farbe ein Wettlauf mit der Zeit", so das Landesdenkmalamt.
Die Sprecherin der Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM), Marlen Koenecke, hatte sich zunächst zuversichtlich gezeigt, dass das Brandeburger Tor bereits bis Mittwoch gereinigt sein solle.
Mit viel Tamtam hat die "Letzte Generation" neue "Aktionswochen" angekündigt. Bereits am Wochenende wurde das Brandenburger Tor mit Farbe attackiert. Der Regierende Bürgermeister sieht auch den "freiheitlichen Diskurs" beschädigt.
Hebebühnen steckten im Stau der Verkehrsblockaden
Erste Arbeiten hätten bereits am späten Sonntagnachmittag begonnen, teilte die für das Brandenburger Tor zuständige Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) am Montag dem rbb mit.
Auf einer Höhe von bis zu zwei Metern seien die mit gelber und oranger Farbe besprühten Sandsteinsäulen dank eines Graffitischutzes bereits wieder gereinigt. Für die höheren Bereiche würden Hebebühnen benötigt, die aber wiederum wegen der Straßenblockaden der "Letzten Generation" am Montagvormittag im Stau steckten, sagte eine Sprecherin des BIM. Man gehe aber davon aus, dass die Farbpigmente "im Laufe der Woche" vollständig aus dem Sandstein entfernt werden könnten.
Das Berliner Wahrzeichen wäre dann pünktlich zum Berlin-Marathon am kommenden Wochenende wieder frei von Farbe, so eine Sprecherin. Angaben zu den Gesamtkosten seien derzeit aber noch nicht möglich.
14 Festnahmen nach Sprüh-Aktion
Am Sonntagvormittag hatten Klimaaktivisten alle sechs Säulen des Brandenburger Tores auf der Ostseite des Wahrzeichens aus Feuerlöschern mit Farbe besprüht. Laut Polizei wurden alle 14 beteiligten Personen vor Ort festgenommen und Ermittlungen wegen "gemeinschädlicher Sachbeschädigung" eingeleitet.
Am Montagvormittag hatte die "Letzte Generation" zudem an mindestens 21 Stellen den Verkehr in Berlin blockiert. Die Polizei war mit 500 Einsatzkräften im Stadtgebiet unterwegs und löste die Blockaden bis zum Vormittag wieder auf.
Sendung: rbb 88,8, 18.09.2023, 13:30 Uhr
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