Zugverkehr zwischen Berlin und München massiv eingeschränkt
Nach einem Schaden an einer Oberleitung ist der Zugverkehr am Münchner Hauptbahnhof nahezu lahmgelegt. Die Reparaturen werden mindestens den Donnerstag andauern. Die Strecke von und nach Berlin wird nur alle zwei Stunden befahren.
Nach einem Oberleitungsschaden ist der Fernverkehr vom und zum Münchner Hauptbahnhof seit Donnerstagmittag massiv eingeschränkt. Das teilte die Bahn auf ihrer Webseite [bahn.de] mit. "Eine Prognose, wann der Zugverkehr wieder starten kann, ist aktuell nicht möglich", hieß es.
Der Schaden wird nach Einschätzung der Bahn frühestens in der Nacht behoben werden können. Ein komplettes Quertragwerk, das die Oberleitungen über alle Gleise der Strecke spannt, sei von einem Bagger bei Bauarbeiten beschädigt worden.
Immerhin sei es inzwischen gelungen, einzelne Züge über den Güterbahnhof Laim umzuleiten. So fährt unter anderem der ICE von und nach Berlin mittlerweile wieder - allerdings nur im Zwei-Stunden-Takt.
Anzeigetafeln am Bahnhof zeigten Ausfälle bei nahezu allen angezeigten Zügen. Die Bahn schrieb auf ihrer Webseite [bahn.de]: "Zum jetzigen Zeitpunkt empfehlen wir Ihnen, von Reisen von/nach München abzusehen." Technikerinnen und Techniker der Deutschen Bahn seien vor Ort, um das konkrete Schadensbild zu prüfen.
Ersten Erkenntnissen zufolge hatte ein Bagger bei Bauarbeiten für die zweite S-Bahn-Stammstrecke im Bereich München-Laim gegen Mittag die Oberleitung beschädigt. Dadurch war die wichtige Strecke zwischen dem Hauptbahnhof und München-Pasing erstmal stillgelegt. Der Fern- und Regionalverkehr sowie der Verkehr auf der S-Bahn-Stammstrecke der Landeshauptstadt war mit wenigen Ausnahmen vorübergehend eingestellt, der Münchner Hauptbahnhof konnte nicht angefahren werden.
In der Bahnhofshalle herrschte großes Gedränge, vor dem Reisezentrum reihten sich die Menschen in einer langen Schlange ein.
Von Berlin aus sollen demnächst noch mehr Nachtzüge in Nachbarländer starten. Das haben Deutsche Bahn und Österreichische Bundesbahn angekündigt. Auch mehr Tagverbindungen und moderne Züge sollen die Bahnfahrt ins Ausland attraktiv machen.
Tickets behalten Gültigkeit
Alle Fahrgäste, die ihre für den Donnerstag (7.9.) geplante Reise aufgrund des Oberleitungsschadens in München verschieben müssen, könnten ihr Ticket zu einem späteren Zeitpunkt nutzen, teilte die Bahn weiter mit. "Die Zugbindung ist aufgehoben. Das Ticket gilt dabei für die Fahrt zum ursprünglichen Zielort, auch mit einer geänderten Streckenführung. Sitzplatzreservierungen können kostenfrei storniert werden", hieß es.
Baerbock steigt aufs Auto um
Vom Oberleitungsschaden am Münchner Hauptbahnhof ist auch Bundesaußenministerin Annalena Baerbock betroffen. Die Grünen-Politikerin habe sich nun per Auto auf den
Weg zurück nach Berlin gemacht, hieß es am Donnerstag in Kreisen des Auswärtigen Amts.
Insgesamt verkehren werktags zwischen Berlin und München 21 Fernverkehrszüge. Aktuell weisen Fahrplanauskünfte Verspätungen von bis zu minimal zwei Stunden auf.