Antisemitische Schmierereien an mehreren Orten in Berlin
Unbekannte haben Überreste der Berliner Mauer mit antisemitischen Parolen und Hakenkreuzen beschmiert. Der Schriftzug "Kill Juden" und fünf Hakenkreuze wurden am Dienstagnachmittag an der "East Side Gallery" in Friedrichshain entdeckt, wie die Polizei am Mittwochmorgen mitteilte. Beamte überklebten die Schmierereien zunächst.
Jetzt ermittelt der Staatsschutz im Landeskriminalamt wegen Volksverhetzung, Sachbeschädigung und Verwendens von Symbolen verfassungswidriger Organisationen.
Auch an weiteren Orten im Stadtgebiet stellte die Polizei in den Abendstunden am Dienstag immer wieder Sachbeschädigungen durch Schmierereien fest und machte diese unkenntlich.
Eine geplante Demonstration von pro-palästinensischen Gruppen durch Berlin darf nicht stattfinden. Die Versammlungsbehörde hat die für Mittwoch angemeldete Kundgebung in Neukölln und Kreuzberg untersagt.
Kriminaltechnik prüft Beweismittel
Auf Gehwege und an Häuserfassaden in Neukölln sprühten Personen am Dienstagabend die Parole "Fuck Israel". Alarmierte Polizisten nahmen einige der Täter in Gewahrsam, stellten Personalien fest und übersprühten die Hassparolen mit eigenen Farben.
In einem Hauseingang entdeckten die Polizisten Taschen mit Farbsprühdosen. Kriminaltechniker überprüfen die sichergestellten Beweismittel nun auf DNA- und Fingerabdrücke.
Die Fassade und der Gehweg vor dem Rathaus Neukölln wurden ebenfalls mit israel - und judenfeindlichen Parolen besprüht. Im Rathausturm leuchten die Farben Israels als Solidaritätsbekundung.
Zudem versammelten sich am frühen Abend nach Angaben der Polizei mehrere Personen am Hermannplatz und riefen "Free Palestine". Die Einsatzkräfte stellten die Identitäten der Personen fest und lösten die Versammlung auf.