Farbattacke durch "Letzte Generation"
Knapp sechs Wochen nach der Farbattacke der "Letzten Generation" auf das Brandenburger Tor in Berlin ist die Farbe immer noch zu sehen. Für einen neuen Reinigungsversuch muss das Wahrzeichen eingerüstet werden.
Die Reinigungsarbeiten am Brandenburger Tor ziehen sich nach der Farbattacke vor rund sechs Wochen weiter hin. Die Säulen des Berliner Wahrzeichens sind nach wie vor verdreckt, daher muss es nun auch eingerüstet werden. Allerdings nicht komplett, es soll möglich bleiben, durch das Tor zu laufen.
In Zusammenarbeit mit Denkmalschutz und Restauratoren sei jetzt eine geeignete Methode gefunden worden, um das Bauwerk von der restlichen Farbe befreien zu können. Das sagte die Geschäftsführerin der Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM), Birgit Möhring am Montag.
Dazu werde eine Art Paste aufgetragen, die zunächst einziehen müsse und anschließend abgewaschen werde. "Es kann sein, dass wir dieses Verfahren mehrfach wiederholen müssen", sagte Möhring. "Dazu werden wir das Brandenburger Tor einrüsten." Den genauen Zeitraum wollte Möhring nicht nennen, auch um mögliche Störer nicht auf den Plan zu rufen. Der Reinigungsversuch soll etwa zwei bis drei Wochen dauern.
Finanzsenator Stefan Evers (CDU) bekräftigte, dass die Verursacher von der Klimaschutzgruppe "Letzte Generation" für die Schäden haftbar gemacht werden sollen. Die Schäden seien durchaus beachtlich. "Wir reden von einem inzwischen sechsstelligen Betrag, rund 115.000 Euro", sagte Evers. "Nichts davon soll am Ende beim Berliner Steuerzahler kleben bleiben."
"Die ersten Teilrechnungen sind jetzt vorhanden", so der Finanzsenator. Die Namen der Verursacher seien der Staatsanwaltschaft bekannt. "Und über die Staatsanwaltschaft werden wir die auch mitgeteilt bekommen." Die Ansprüche sollen dann so schnell wie möglich geltend gemacht werden, kündigte er an. "Der Rechtsanwalt ist bereits beauftragt."
Möhring sagte, das Brandenburger Tor sei unmittelbar nach der Farbattacke zunächst mit Heißwasser und Hochdruck gereinigt worden. Die Farbe auf diese Weise zu entfernen, habe leider nur bedingt funktioniert. Anders als von den Klimaschutzaktivisten behauptet, sei die Farbe nicht wasserlöslich gewesen. Der Sandstein, der für das Berliner Wahrzeichen verwendet worden sei, sei relativ grobkörnig und porös, Wasser dringe dort leicht ein.
Wenn das Wasser mit Farbe versetzt sei, bleibe die Farbe im Stein. Lasern sei keine Alternative, weil die Gefahr bestehe, dass die gereinigten Teile dann viel heller würden als der Rest. Möhring betonte, die Beseitigung der Schäden sei insgesamt sehr kostspielig und nannte ebenfalls die Summe 115.000 Euro, ergänzte allerdings: "Es kann aber auch ein bisschen teurer werden."
Am 17. September hatten Mitglieder der Gruppe "Die Letzte Generation" alle Säulen des Brandenburger Tors mit orangener und roter Farbe besprüht. Die Farbe ist tief in den historischen Sandstein eingedrungen. Deshalb ist es bisher nicht gelungen, die Farbe von den Säulen zu entfernen.
Sendung: rbb24 Abendschau, 30.10.2023, 19:30 Uhr
Die Kommentarfunktion wurde am 30.10.2023 um 17:38 Uhr geschlossen. Die Kommentare dienen zum Austausch der Nutzerinnen und Nutzer und der Redaktion über die berichteten Themen. Wir schließen die Kommentarfunktion unter anderem, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. (bearbeitet)
Artikel im mobilen Angebot lesen