Audio: Fritz | 28.10.2023 | Nachrichten | Quelle: dpa/Stefan Müller
Bilanz zu Blockade-Aktion
Polizei muss mehr als 150 angeklebte Aktivisten von Straße des 17. Juni lösen
Zu einer "Massenbesetzung" hatte die "Letzte Generation" für Samstag in Berlin aufgerufen. Tatsächlich blockierten Hunderte Aktivisten die Straße des 17. Juni. Am Tag danach zieht die Polizei Bilanz, die ebenfalls massenweise Strafverfahren einleitete.
Nach der Blockade von Teilen der Straße des 17. Juni durch Klima-Aktivisten am Samstag hat die Berliner Polizei am Sonntag Bilanz gezogen. Demnach klebten sich während der Aktion insgesamt 154 Aktivisten auf die Straße. Die Beamten brauchten mehrere Stunden bis in den Abend hinein, um die Menschen von der Straße zu lösen, wie es hieß.
Zuvor waren mehrere Hundert Menschen einem Aufruf der "Letzten Generation" gefolgt und hatten die Straße des 17. Juni zeitweise blockiert. Mitglieder und Sympathisanten verschiedener Gruppen stellten sich zeitgleich an mehreren Stellen auf die große Straße im Tiergarten und brachten damit den Verkehr zum Erliegen. Die Polizei zählte bis zu 600 Teilnehmer, die "Letzte Generation" sprach in einer Mitteilung von 1.400 Menschen.
Begleitet von einem Polizei-Großaufgebot haben Hunderte Klima-Aktivisten auf der Straße des 17. Juni protestiert. Die "Letzte Generation" hatte dazu aufgerufen. Nachdem sich mehrere Personen festgeklebt hatten, wurde die Straße geräumt.
164 Strafverfahren, 169 Anzeigen wegen Ordnungswidrigkeiten
Die Polizei wertete die Aktion zunächst als zulässige Versammlung. Sie bat die Teilnehmer allerdings über Lautsprecherdurchsagen, eine Fahrbahn freizugeben, und warnte davor, sich auf der Straße festzukleben. Als dieser Ansage nicht Folge geleistet wurde, schritt die Polizei erneut ein und setzte der Versammlung für 16:30 Uhr ein Ende. Zu dieser Zeit verließen demnach dann auch viele Aktivisten die Straße. Wie auf Bildern eines rbb-Reporters zu sehen ist, wurden Aktivisten teilweise auch auf Holzpaletten von der Straße gerollt.
Nach Auskunft der Polizei stellten die Beamten vor Ort die Identität von 216 Personen fest. Zudem wurden 164 Strafverfahren eingeleitet, überwiegend wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte. Hinzu kamen 169 Anzeigen wegen Ordnungswidrigkeiten. Vier Einsatzkräfte wurden bei den polizeilichen Maßnahmen verletzt.
Aktivisten werden auf einer Holzpalette von der Straße geholt. | Quelle: rbb
Großaufgebot der Polizei
Neben Mitgliedern der "Letzten Generation" demonstrierten auch Anhänger von "Extinction Rebellion", "Scientist Rebellion" oder des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND). Auf Transparenten war zu lesen: "Stoppt den fossilen Wahnsinn, Klimarevolution jetzt" oder "Klima schützen ist kein Verbrechen".
Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort. Rund 1.200 Polizisten aus mehreren Bundesländern waren am Samstag insgesamt in Berlin im Einsatz. Auch, um mehrere Demonstrationen mit Bezug zum Krieg in Nahost zu begleiten. Allein in Berlin-Kreuzberg zogen 11.000 Menschen auf einer pro-palästinensischen Demonstration durch die Straßen.