Semesterstart in Berlin und Brandenburg
Im Oktober startet das Wintersemester an den Universitäten in Berlin und Brandenburg. Dafür kommen auch viele neue Studierende in die Region. Welche Kosten sie hier erwarten, hat Lukas Kuite zusammengefasst.
Anfang Oktober, das Wintersemester beginnt. Rund 250.000 Studierende sind in Berlin und Brandenburg immatrikuliert. Für die Erstsemester geht es meist los mit Einführungstagen, die ihnen helfen sollen, sich in der neuen Umgebung zu orientieren. Und gerade die "Erstis" müssen vieles organisieren: Wohnen, Wege, Freizeit. Und was kostet was? Gerade in Berlin kann das Leben teurer werden als in Cottbus, Potsdam oder Frankfurt (Oder).
Ein WG-Zimmer in Berlin zu finden, ist schon ausgesprochen schwierig. Gelingt es dann doch, zahlt der Berliner Studierende einer jüngsten Auswertung zufolge durchschnittlich 640 Euro im Monat, also doppelt so viel wie vor zehn Jahren. In den Brandenburger Studentenstädten Potsdam, Cottbus und Frankfurt liegt die Durchschnitts-WG-Miete deutlich niedriger - bei 350 bis 490 Euro. Happig.
Und was kostet die Uni? An allen großen Berliner Universitäten (FU, HU, TU) sowie der Uni Potsdam belaufen sich die gesamten Semestergebühren, also für sechs Monate Studieren, insgesamt auf rund 315 Euro, also 52,50 Euro im Monat.
Wie komme ich in den Hörsaal? Mit dem Semesterticket natürlich, das ist in den Semestergebühren mit drin. Zumindest bei den Hochschulen, deren Asta (Allgemeiner Studierendenausschuss) den Deal mit dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg für dieses Wintersemester eingegangen sind.
Die Hochschule für Technik und Wirtschaft und auch die TU Berlin zum Beispiel bieten ihren Studierenden kein Semesterticket mehr an. Sie sind der Meinung, dass die durchschnittlich 32 Euro im Monat für ein Bundesland nicht mehr im Verhältnis zu 49 Euro für ganz Deutschland stünden. Oder zu 29 Euro in Berlin für die Tarifzone AB.
Die Krankenversicherung ist für Studierende bis 25 Jahren mit gesetzlich versicherten Eltern immerhin umsonst. Danach müssen sie mit einem Monatsbeitrag ab 90 Euro rechnen. Heißt: Nur Wohnen, Studieren und Bahnfahren kosten einen Berliner Studierenden im Monat rund 700 Euro. In Potsdam, Cottbus oder Frankfurt (Oder) liegt man bei etwa 500 Euro. Schonmal viel Geld.
Und dann hat der junge Akademiker bzw. die junge Akademikerin immer noch nichts gegessen oder getrunken. Nach einer Studie der deutschen Studentenwerke geben Studierende im Durchschnitt rund 220 Euro pro Monat für Verpflegung aus. Und was mögen Studierende neben Wasser und Brot noch so gern? Sekt und Bier.
Beim Clubeintritt, der mittlerweile auch schon bei 25 Euro liegen kann, oder beim Bier am Späti muss der Studierende dann sparen. Freunde treffen geht ja auch in der Uni.
Handy rausholen und schauen, wo es ein Mittagsangebot für Studierende gibt? Ein Handy-Vertrag muss her - für einen Vertrag (je nachdem ob mit oder ohne Smartphone) zahlt man gewöhnlich einen unteren zweistelligen Betrag im Monat.
Ergebnis: Die Fixkosten eines Berliner Studierenden liegen bei rund 1.000 Euro. Das Leben eines Brandenburger Studierenden dürfte rund 800 Euro kosten. Dabei wurden Kleidung, Lernmaterial, Sport und sonstige Ausgaben nicht einmal mit eingerechnet. Ohne reiche Eltern, Bafög oder einen Nebenjob ist das nicht zu machen. Ein Studienkredit ist aber auch keine gute Option: Die Zinslast liegt bei mittlerweile rund neun Prozent.
Sendung: rbb24 Inforadio, 09.10.2023, 7:30 Uhr
Beitrag von Lukas Kuite
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