Nabu zieht Klage gegen Bauprojekt "Pankower Tor" zurück
Der Naturschutzbund Nabu hat seine Klage gegen das geplante Bauprojekt auf dem Gelände "Pankower Tor" in Berlin-Pankow zurückgezogen. Um die Bebauung des ehemaligen Güter- und Rangierbahnhofs gab es zuvor einen jahrelangen Streit.
Bei den Plänen von Senat und Bezirk wurde aus Sicht der Naturschützer der Artenschutz nur unzureichend berücksichtigt. Auf dem verwilderten Gelände ist eine mehrere Hundert Tiere umfassende Kreuzkröten-Population beheimatet. Die Kreuzkröte ist europaweit streng geschützt. Das Vorkommen in Pankow ist eines der größten in der Region.
Eigentümer legt neues Artenschutz-Konzept vor
Nach Angaben des Nabu hat der Eigentümer des Areals, das Möbel-Unternehmen Krieger, zwischenzeitlich aber ein neues Artenschutz-Konzept vorgelegt. Damit könnten die Tiere auf dem Gelände bleiben, müssten aber umgesiedelt werden. Ältere Pläne, die Tiere einzusammeln und nach Brandenburg zu bringen, seien vom Tisch. "Das wäre ohnehin grob rechtswidrig gewesen", so der Landesvorsitzende des Nabu, Rainer Altenkamp. Sein Verband hatte gegen einen entsprechenden Bescheid der Umweltverwaltung Klage eingereicht. Die Verwaltung hatte diesen Bescheid in der vergangenen Woche zurückgezogen. Daher ließ der Verband seine Klage fallen.
Die Kreuzkröten sollen nun vom westlichen Teil des Geländes in den östlichen Bereich rund um den historischen Lokschuppen umziehen. Allerdings sind trotz der grundsätzlichen Einigung noch Fragen offen. Der Nabu weist darauf hin, dass ein weitergehendes Nutzungskonzept für den Bereich erst noch entwickelt werden muss. Außerdem gebe es eine Kollision mit anderen Nutzungsinteressen rund um den historischen Lokschuppen.
Der Eigentümer will seit vielen Jahren etwa 2.000 Wohnungen sowie Schulen und Kitas auf dem Gelände neu bauen. Darüber hinaus sind Geschäfte und ein Möbelhaus geplant.