Kritik an Video
Die Berliner Polizei hat am Dienstag einen Einsatz verteidigt, bei dem Beamte Plakate von nach Gaza verschleppten israelischen Geiseln von einer Litfaßsäule abgerissen haben. Zuvor war ein Video der Beamten beim Entfernen der Plakate auf X (vormals Twitter) veröffentlicht worden. Einige Nutzer hatten die Beamten scharf kritisiert.
Das Video zeige einen Einsatz vom vergangenen Donnerstag in Berlin-Friedrichshain, teilte die Polizei am Dienstag auf X mit. Zur Begründung hieß es, es habe der Verdacht der unberechtigten Plakatierung bestanden. Der Sachverhalt werde durch die Generalstaatsanwaltschaft Berlin geprüft. Eine Bewertung stehe noch aus.
Laut eines Berichts der "BZ" ermittelt die Polizei wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Pressegesetz sowie des Verdachts der Sachbeschädigung.
Inzwischen hat sich auch Polizeipräsidentin Barbara Slowik zu dem Vorfall geäußert. Zwar stehe eine rechtliche Bewertung des Plakatierens noch aus, teilte sie am Dienstagabend auf X mit. Gleichwohl könne sie "absolut nachempfinden, dass durch das Abnehmen der Plakate Gefühle, insbesondere von Angehörigen und Freunden der Geiseln sowie der Menschen der israelisch/jüdischen Community verletzt wurden." Das mache sie betroffen und sie "bedauere das außerordentlich".
Die Plakate wurden von mehreren Künstlern in New York entworfen, um auf das Schicksal der israelischen Geiseln aufmerksam zu machen. Sie sind im Internet kostenfrei herunterzuladen.
Wie die Nachrichtenagentur DPA berichtete, waren die Aushänge in Berlin Mitte Oktober 2023 vom Jungen Forum der Deutsch-Israelischen Gesellschaft aufgehängt worden. Mit den rund 200 Plakaten in Prenzlauer Berg und Friedrichshain will das Forum nach Aussage eines Sprechers die Bundesregierung auffordern, sich für eine Freilassung der Geiseln einzusetzen.
Sendung: rbb 88.8, 01.11.2023, 14:00 Uhr
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