rbb24
  1. rbb|24
  2. Panorama
Audio: rbb 88.8 | 01.11.2023 | Thomas Weber | Quelle: dpa/J. Carstensen

Kritik an Video

Berliner Polizei verteidigt Abhängen von Plakaten israelischer Geiseln

Die Berliner Polizei hat am Dienstag einen Einsatz verteidigt, bei dem Beamte Plakate von nach Gaza verschleppten israelischen Geiseln von einer Litfaßsäule abgerissen haben. Zuvor war ein Video der Beamten beim Entfernen der Plakate auf X (vormals Twitter) veröffentlicht worden. Einige Nutzer hatten die Beamten scharf kritisiert.

Polizei spricht von "unberechtigter Plakatierung"

Das Video zeige einen Einsatz vom vergangenen Donnerstag in Berlin-Friedrichshain, teilte die Polizei am Dienstag auf X mit. Zur Begründung hieß es, es habe der Verdacht der unberechtigten Plakatierung bestanden. Der Sachverhalt werde durch die Generalstaatsanwaltschaft Berlin geprüft. Eine Bewertung stehe noch aus.

Laut eines Berichts der "BZ" ermittelt die Polizei wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Pressegesetz sowie des Verdachts der Sachbeschädigung.

Jüdische Gemeinde in Berlin

"Wir werden jeden Montag hier sein - bis alle Geiseln frei sind"

199 Geiseln sind in den Händen der Hamas-Terroristen. Das Schicksal der Entführten bewegt auch die jüdische Gemeinde in Berlin. Gemeinsam mit Angehörigen erheben die Gemeindemitglieder ihre Stimme - bei einer Mahnwache in der Synagoge.

Polizeipräsidentin zeigt Mitgefühl

Inzwischen hat sich auch Polizeipräsidentin Barbara Slowik zu dem Vorfall geäußert. Zwar stehe eine rechtliche Bewertung des Plakatierens noch aus, teilte sie am Dienstagabend auf X mit. Gleichwohl könne sie "absolut nachempfinden, dass durch das Abnehmen der Plakate Gefühle, insbesondere von Angehörigen und Freunden der Geiseln sowie der Menschen der israelisch/jüdischen Community verletzt wurden." Das mache sie betroffen und sie "bedauere das außerordentlich".

Newsblog

Der Krieg in Nahost und die Entwicklungen in Berlin und Brandenburg

Dieser Newsblog wird nicht mehr fortgeschrieben. Wir berichten auch weiterhin über die Auswirkungen des Nahost-Kriegs auf Berlin und Brandenburg. Unsere aktuelle Berichterstattung finden Sie hier.

Plakate sollen auf Schicksal der Geiseln aufmerksam machen

Die Plakate wurden von mehreren Künstlern in New York entworfen, um auf das Schicksal der israelischen Geiseln aufmerksam zu machen. Sie sind im Internet kostenfrei herunterzuladen.

Wie die Nachrichtenagentur DPA berichtete, waren die Aushänge in Berlin Mitte Oktober 2023 vom Jungen Forum der Deutsch-Israelischen Gesellschaft aufgehängt worden. Mit den rund 200 Plakaten in Prenzlauer Berg und Friedrichshain will das Forum nach Aussage eines Sprechers die Bundesregierung auffordern, sich für eine Freilassung der Geiseln einzusetzen.

Sendung: rbb 88.8, 01.11.2023, 14:00 Uhr

Artikel im mobilen Angebot lesen