Audio: rbb24 Inforadio | 15.11.2023 | Quelle: dpa/I. Kjer
Mehr Züge, mehr Haltestellen
VBB verspricht mit Fahrplanwechsel am 10. Dezember mehr ÖPNV-Verbindungen
Durch das Deutschlandticket sind die Fahrgastzahlen in Bussen und Bahnen deutlich gestiegen. Enstprechend will der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg ab Dezember das Angebot ausweiten: mit mehr Zügen, mehr Haltestellen und engerer Taktung.
Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) verspricht mit dem Fahrplanwechsel am 10. Dezember mehr ÖPNV-Verbindungen. "Die Länder Berlin und Brandenburg sowie die Landkreise haben zusätzliche Fahrten für den Regional-, S-Bahn- und Busverkehr bestellt", teilte der VBB am Mittwoch mit. Damit werde der öffentliche Nahverkehr "komfortabler und attraktiver".
Im S-Bahn-Netz werden demnach auf den Linien S1 und S5 die Verstärkerzüge während der Hauptverkehrszeiten morgens und nachmittags auf einen 10-Minuten-Takt verdichtet und bilden mit den weiteren eingesetzten Zügen nun zwischen Zehlendorf und Potsdamer Platz (S1) bzw. Mahlsdorf und Warschauer Straße (S5) einen 5-Minuten-Takt.
Auf der Linie S3 werden den Angaben zufolge stündlich drei Züge, die bisher in Ostbahnhof enden, während der Hauptverkehrszeiten bis Charlottenburg verlängert.
Die Linien S26 und S85 tauschen ihre nördlichen Linien-Äste: Die S26 verkehrt zukünftig bis Blankenburg (anstelle der heutigen S85 nur bis Pankow). Die S85 fährt nach Waidmannslust und ab voraussichtlich Mai 2024 neu bis Frohnau (anstelle der heutigen S26 nur bis Waidmannslust).
Die zum Fahrplanwechsel geplante Betriebsaufnahme der Linie S15 zur Anbindung des Hauptbahnhofes an den Nordring bis Gesundbrunnen musste aufgrund der nicht fertiggestellten Infrastruktur erneut auf einen derzeit noch nicht konkret benannten Termin im Jahr 2024 verschoben werden.
Ausgeweitet wird das Fahrtangebot der Regionalbahnlinien zwischen Potsdam und Jüterbog (RB33) sowie zwischen Wannsee und Beelitz (RB37). Demnach wird der Stundentakt nun auch an Wochenenden angeboten und damit das bisherige Fahrtangebot etwa verdoppelt.
In Potsdam werden die Abfahrtszeiten der Buslinie 699 angepasst.
Einen neuen Haltepunkt gibt es künftig in Potsdam-Pirschheide. Dieser soll von den Regionalbahnlinien RB33 und RB22 angefahren werden. "Diese Station schafft durch die Straßenbahnanbindung für viele Potsdamer eine schnellere Verbindung zwischen der Landeshauptstadt in Richtung Flughafen BER und Königs Wusterhausen", so der VBB.
Von Mittwochabend sind Lokführer zum Warnstreik aufgerufen. Im Fernverkehr wird laut Deutscher Bahn wohl nur rund ein Fünftel der Züge fahren. Im Regionalverkehr und bei der S-Bahn Berlin soll es schon vor Streikbeginn zu Ausfällen kommen.
Im Süden Brandenburgs sollen nach Angaben des VBB die Linien der RB92, die über die Grenze nach Polen fährt, gestärkt werden. Ebenso werden zusätzliche Züge der grenzüberschreitenden RB93 angeboten und die Fahrten unter der Woche bis nach Cottbus verlängert.
Mit Einführung des Deutschlandtickets im Mai 2023 stieg die Nachfrage laut VBB durchschnittlich um rund 40 Prozent im Vergleich zu den ersten vier Monaten des Jahres. Besonders nachgefragt wurden demnach auch verbundüberschreitende Verbindungen nach Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Sachsen. Das zeigen Auswertungen beispielsweise der Linie RE7 nach Dessau und Senftenberg, dem dort anschließenden RE18 nach Dresden, den Linien RE10 und RE11 von und nach Leipzig oder der RB34 nach Stendal.
Beliebtestes Sommer-Reiseziel war auch in diesem Jahr die Ostsee. Hier verdoppelten sich teilweise die Fahrgastzahlen der Regionalbahnlinien RE3, RE5 und RE8. Die Bestellungen von mehr Zügen "gerät allerdings absehbar an die Grenze der Infrastrukturkapazität - sei es aufgrund der bestehenden Bahnsteiglängen oder auch der dichten Belegung der Strecken", so die Sprecherin. Zudem müssten Fahrzeuge und Personal dafür zur Verfügung stehen. Für die Sommersaison 2024 laufen daher noch Abstimmungen mit den Eisenbahnverkehrsunternehmen.