Silvesterkrawalle in Berlin
Die Unterstützung für ein bundesweites Böllerverbot während der Silvesternacht wächst weiter. So beteiligt sich inzwischen die Gewerkschaft der Polizei (GdP) an einem breiten Bündnis aus Umwelt- und Gesundheitsorganisationen, das die Deutsche Umwelthilfe (DUH) gegründet hat. Die Initiative fordert Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) auf, die rechtliche Grundlage für einen Jahreswechsel ohne Pyrotechnik zu schaffen. So soll verhindert werden, dass sich die Ereignisse der vergangenen Silvesternacht in Berlin wiederholen.
Wie die Gewerkschaft der Polizei Berlin am Dienstag mitteilte, haben inzwischen mehr als 50.000 Menschen eine Anfang des Jahres von der GdP gestartete Petition für ein Böllerverbot unterschrieben.
In mehreren Berliner Stadtteilen hatten in der Nacht des Jahreswechsels 2022/23 junge Männer mit Böllern und Raketen randaliert. Dabei warfen und schossen sie auch Knallkörper auf Polizisten und Feuerwehrleute.
Erst Ende Oktober hatte eine repräsentative Forsa-Umfrage ergeben, dass sich knapp 60 Prozent der Menschen in Deutschland für ein Ende der privaten Silvesterböllerei aussprechen. 20 Prozent würden sogar ein generelles Verbot befürworten. Der Wunsch nach Beschränkungen überwiege dabei in allen Altersgruppen außer bei den 35- bis 49-Jährigen, hieß es. Frauen sprechen sich zu 70 Prozent für entsprechende Gesetzesänderungen aus, Männer zu 46 Prozent.
Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) spicht sich gegen ein flächendeckendes Böllerverbot aus, zuletzt vor drei Wochen. Damit bekäme man die Situation nicht in den Griff, sagte er. Auch Polizeipräsidentin Barbara Slowik hatte sich skeptisch zu Pyro-Verbotszonen geäußert - die würden viele Kräfte binden.
Sendung: rbb24 Inforadio, 14.11.2023, 12:00 Uhr
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