Tarifstreit im öffentlichen Dienst
Die Bezirksbibliotheken in Berlin sind am Dienstag wegen eines Warnstreiks geschlossen geblieben. Aufgerufen dazu hatte die Gewerkschaft Verdi, Hintergrund sind die laufenden Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst.
Die Mitarbeiter versammelten sich am Vormittag vor der Amerika Gedenkbibliothek in Kreuzberg zu einer Kundgebung, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen.
Viele Beschäftigte könnten wegen der Inflation ihre Wohnungen nicht halten, wie Ulrich Wille von der Stadtbibliothek Mitte der rbb24 Abendschau sagte. Die unteren Lohngruppen würden schlecht bezahlt. Viele Stellen seien unbesetzt, neues Personal sei durch diese Gemengelage schwer zu bekommen.
Unter diesen Bedingungen sei die Absicht des Senats, die Öffnungszeiten der Bibliotheken zu verlängern und berlinweit auch auf den Sonntag auszuweiten, nicht umsetzbar, so Verdi.
Den Grund für den Personalmangel sieht Verdi auch in der mangelhaften Bezahlung. Die Gewerkschaft fordert in den laufenden Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst ein Gehaltsplus von 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat.
Die Arbeitgeberseite habe in der zweiten Verhandlungsrunde kein Angebot vorgelegt. Deshalb müsse der Druck jetzt erhöht werden, begründete Verdi den Streik.
Sendung: Fritz, 21.11.2023, 05:30 Uhr
Artikel im mobilen Angebot lesen