Kommt das Winterwetterwonderland?
Der Herbst verabschiedet sich. Am Wochenende kommt der Winter. Mit dabei hat er Frost und Tiefstwerte bis zu -6 Grad, Wind und wahrscheinlich sogar ein paar Schneeflocken.
Der Blick sollte ab Donnerstagabend auf den Himmel gerichtet werden. Nicht aber wegen rieselnder Schneeflöckchen, sondern wegen herabstürzender Äste. Bevor am Wochenende der Winter Berlin und Brandenburg erreicht, warnt der Deutsche Wetterdienst (DWD) vor Sturmböen mit Windgeschwindigkeiten zwischen 55 und 70 Stundenkilometern.
Parks und Wälder sollten deshalb bis Freitagmittag gemieden werden. Potsdam hat vorsorglich Teile des Volksparks gesperrt. Damit soll vermieden werden, dass Personen von möglicherweise herabstürzenden Teile der alten Bäume verletzt werden. Betroffen sind nach Angaben der städtischen Gesellschaft ProPotsdam der Waldpark im Osten sowie ein Teil des Remisenparks im Norden.
Ab Freitagmittag wird der Wind dann schwächer, dafür zieht langsam aber stetig eine kalte Strömung aus Nordwesten herein. Tief Niklas sorgt bereits ab Samstag für Temperaturen um den Gefrierpunkt.
Die Folge: Der erste Schnee der Saison könnte fallen. "Es wird bunt gemischt von allem was dabei sein wird, Schneeregen, also Schnee in flüssigerer Form und Schneeschnauer, also reine Eiskristalle", prognostiziert Meteorologe Roland Vögtlin vom ARD-Wetterdienst. Allerdings werden wahrscheinlich weder Eistropfen noch -kristalle lange liegenbleiben: Bei leichten Plus-Temperaturen von zwei bis vier Grad ist Matsch angesagt.
In der Nacht zu Sonntag erwartet Berlin und Brandenburg dann Frost: Tiefstwerte von Minus zwei bis Minus vier Grad sind möglich. Dann können Schneeschauer auch etwas länger liegen bleiben. "Kurzzeitig wird es dann auch mal weiß sein", sagt Vögtlin. Dann sehe auch alles leicht weiß gezuckert aus. Es bleibe jedoch bei einer nächtlichen Momentaufnahme.
Am Sonntag wechseln sich Sonne und Wolken ab. Weil weiterhin vereinzelt Regen und Schauer vorhergesagt werden und die Temperatur wieder auf ein Grad ansteigt, besteht auch Glättegefahr. Der Schnee soll zum Montagmorgen bei ein bis zwei Grad plus wieder abtauen.
Eine richtig weiße Winterlandschaft ist bei den erwarteten Niederschlagsmengen nicht zu erwarten, weder in Berlin noch in Brandenburg. Die kommende Woche bis Mittwoch soll das Wetter etwa gleich bleiben. Die Nächte sollen frostig bei einstelligen Minusgraden werden, die Tage liegen dann bei Temperaturen um den Gefrierpunkt, dazu ein Mix aus Sonne, Wolken und vereinzelten Schneeschauern. "Überwiegend bleibt es aber trocken", so Vögtlin.
Eine wetterliche Achterbahnfahrt wie diese Woche mit abwechselnd Temperaturen um den Gefrierpunkt und niedrigen zweistelligen Temperaturen sind nicht zu erwarten. Grund dafür sind stabile Hochs über dem Atlantik. Hoch Bionda wird ab Wochenende von Hoch Christina abgelöst. Im Uhrzeigersinn drehen die Strömungen von Westeuropa nach Osten, ziehen dabei beständig polare Kaltluft aus dem Nordosten mit. "Bis Ende nächster Woche scheint sich nicht viel an dieser Konstellation zu tun", sagt Vögtlin.
Ab Mittwoch könnte es dann nur wieder etwas häufiger schneien, "Schauerstraßen" nennt ARD-Wetterexperte Vögtlin diese.
Die spannendste Frage bleibt von dem Meteorologen Ende November leider unbeantwortet. Prognosen über weiße Weihnachten seien unseriös. Allerdings zeige die Statistik, dass Weihnachtstauwetter wahrscheinlicher ist als eine Schneedecke an Heiligabend und den Feiertagen.
Sendung: rbb24 Inforadio, 23.11.2023, 14:43 Uhr
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