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Quelle: picture alliance / Westend61

Branchenumfrage

Was in Hotels gestohlen wird - und was Gäste am häufigsten vergessen

Handtücher, Bademäntel oder Stifte aus Hotels mitnehmen, gilt vielen als Kavaliersdelikt. Manche Hotelgäste allerdings kommen auf weitaus skurrilere Ideen. Von Georg-Stefan Russew

Es gibt fast nichts, was sich Hotelgäste nicht als "Souvenirs" vor dem Auschecken einstecken. Was vielen als Kavaliersdelikt vorkommen mag, ist laut Strafgesetzbuch glasklar Diebstahl. Dies bestätigen auch die Berlin- und Brandenburg-Chefs des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga), Thomas Lengfelder und Olaf Schöpe. "Es wird schon ziemlich viel gestohlen, um das mal auf den Punkt zu bringen", sagte Lengfelder rbb|24. "Handtücher, Bügel, Seife sind leider Dauerbrenner. So lange es Hotels gibt, ist es ein Thema, dass der eine oder andere sich so ein 'Souvenir' einsteckt", kommentierte Schöpe.

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Bei Kulis oder Bügel noch Werbung, bei Handtüchern und Bademäntel hört der Spaß auf

Der Berliner Dehoga-Chef ist selbst aus dem Hotelfach und hat zwölf Jahre die Geschicke des Hotels Berlin, Berlin am Lützowplatz in der City West geleitet. "Man macht als Hotelier, wenn man etwas wertvollere Bilder im Haus aushängen hat, unter die Bilder rote oder farbige Punkte an die Wand, so dass es sofort auffällt, wenn ein Bild weg ist. Sonst merkt ein Zimmermädchen nicht, wenn ein Bild fehlt", so Lengfelder.

Hoteliers versuchen, alle Sachen im Haus irgendwie zu sichern. "Wenn einer nun einen Kleiderbügel oder einen Kugelschreiber mitnimmt, dann mag das noch irgendwie als Werbung für so ein Hotel zu verbuchen sein. Bei Handtüchern und Bademänteln ist der Spaß schon nicht mehr lustig", so der Berliner Dehoga-Chef weiter. Die Wiederbeschaffung mache schon Mühe.

Kein übermäßiges Problem

Einschränkend sagte Lengfelder aber, dass nicht so viel gestohlen werde, dass es einen größeren Einfluss auf das Jahresergebnis eines Hauses hätte. Denn "es ist nun nicht so, dass tausende Bademäntel in einem Jahr verschwinden". Trotzdem nervten die Diebstähle, weil organisatorische Prozesse ausgelöst würden.

Ähnlich äußerte sich Olaf Schöpe, Präsident des Brandenburger Dehoga. Ein übermäßiges Problem in den Bilanzen sei es nicht. Schön sei aber etwas anderes. Fällt das Abhandenkommen auf, könne man sich schon dem Gast verständigen. "Dass man dann zur Polizei geht, habe ich noch nicht gehört", so Schöpe.

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Auch Lengfelder sagte, dass man Diebstähle nicht unbedingt an die große Glocke hänge, schränkt aber gleichzeitig ein: "Da muss man sehr feinfühlig sein. Wenn man sich vorstellt, dass man ein Fünf-Sterne-Haus führt und ein Gast nimmt sich dann einen Bademantel mit, und man schreibt hinterher den Gast an - die Reaktion des Gastes darauf kann sich dann jeder vorstellen", erklärte Lengfelder.

Es sei oftmals situationsbedingt, ob man einen Schaden bei einem Gast geltend macht. "Bei einem anderen Gast, der einem als Haus sehr wichtig ist, lässt man es vielleicht lieber sein", so Thomas Lengfelder. Letztlich werde das in Hotels von Fall zu Fall entschieden.

Hotels entwickeln kreative Ideen, um Diebstähle zu verhindern

Die Häuser seien mittlerweile auch sehr kreativ, um Diebstähle zu verhindern. "In manchen Häusern ist es so, dass man sich den Bademantel bei der Hausdame aufs Zimmer bestellen muss, dass er nicht mehr automatisch schon im Zimmer ist", erklärte Lengfelder. Das soll dann den Effekt haben, dass der Gast sich den Mantel nicht einsteckt, weil er ja extra angefordert wurde, so der Berliner Dehoga-Chef weiter.

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Umfrage weist die am meisten gestohlenen Sachen aus

Die aktuelle Umfrage des Wellness Heaven Guide [Externer Link] bestätigt die Top 3 der am meisten entwendeten Gegenstände: An Position 1 liegen Handtücher, gefolgt von Bademänteln und Kleiderbügeln. Hier seien 1.376 Hoteliers in Deutschland, Österreich, Italien und der Schweiz schriftlich befragt worden.

Skurril: Im Trend liegen laut Umfrage ganze Minibars: Nicht nur, dass die Getränke darin geleert würden - gleich der ganze Eisschrank werde mitgenommen. Auch verschwänden immer wieder ganze Kaffeemaschinen, Luxus-Matratzen oder Tablet-PC. Hoteliers berichteten zudem, dass auch mal ein ganzes Piano verschwunden sei oder eine hochwertige Stereoanlage.

Gäste vergessen aber auch schonmal ihre eigenen Sachen im Hotel

Aber es geht auch andersherum. "Es ist schon lustig, was Hotelgäste in den Zimmern vergessen", erinnert sich der ehemalige Hotelchef Thomas Lengfelder. "Das geht bei Eheringen, Uhren und Brillen los." Auch Gebisse seien schon liegen geblieben. Einfach zurückschicken dürften die Hoteliers das Fundgut aber nicht. Das müssten die Gäste höchstpersönlich abholen. Ansonsten sei man gezwungen, das Fundgut ein halbes Jahr aufzubewahren. "Da gibt es riesige Räume in Hotels, wo das Fundgut aufbewahrt wird." Erst danach könnten die Hotels das Gefundene selbst verwerten.

Ungeschlagen auf Position Eins der im Hotel vergessenen Gegenstände sind nach Lengfelders Angaben Handy-Ladekabel. So blieben pro Hotel und Jahr schon mal 500 bis 1.000 Kabel liegen.

Beitrag von Georg-Stefan Russew

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