Erstmals Eintritt
Bis zu 65.000 Menschen werden zur großen Silvesterparty am Brandenburger Tor erwartet, erstmals wird in diesem Jahr Eintritt verlangt. Wer mitfeiern möchte, muss Kontrollen über sich ergehen lassen - nicht nur Böller und Raketen sind tabu.
Die traditionelle Silvesterparty am Brandenburger Tor soll in diesem Jahr wieder größer ausfallen. Erstmals seit der Corona-Pandemie ist wieder ein Feuerwerk geplant, das live im TV übertragen wird. Unter dem Motto "Celebrate the Gate" soll es Video-Projektionen geben. Nationale und internationale Live Acts werden auf der Bühne stehen - Schlagersänger, irische Steptänzer und DJs, darunter Singer und Songwriter Luca Hänni, Popstar Alice Merton und das Electronic-Dance-Music-Duo Fast Boy.
Trotz einiger zu erwartenden Randale in Berlin rechnet der Geschäftsführer von visitBerlin, Burkhard Kieker, mit einem großen Zulauf auf die Silvesterparty [silverster-in-berlin.de]: "Die Leute wissen, dass Berlin als Hauptstadt die Stadt ist, wo man am besten feiern kann. Und deswegen kommen sie, auch wenn es vielleicht Leute gibt, die sich nicht benehmen können."
Circa 65.000 Menschen können zur Festmeile zwischen Brandenburger Tor und Siegessäule kommen. Neu ist eine Eintrittsgebühr von 10 Euro. Kieker verteidigt die Gebühr mit hohen Sicherheitsvorkehrungen und der Inflation: "Weil einfach die Sicherheitsgebühren so enorm gestiegen sind und der Tiergarten muss abgesperrt werden. Da haben sich die Preise teilweise verdoppelt und verdreifacht. Was das Wachpersonal, was die Zäune angeht, also auch da schlägt die Inflation zu." Personalisierte Karten bekommt man online. Bis Freitagmittag sollen etwa 35.000 Tickets verkauft worden sein.
Rollstuhlfahrern bietet die Veranstaltung ein Podest an. Personen mit der B-Berechtigung im Behindertenausweis können ihre Eintrittskarte im Zusammenhang mit einem kostenfreien Begleiterticket erwerben. Dafür können sie die Tickethotline unter der 040 - 23 72 400 30 anrufen.
In Berlin haben die Vorbereitungen auf die große Silvesterparty am Brandenburger Tor schon am 26. Dezember begonnen. Seitdem ist die Straße des 17. Juni bis hin zur Siegessäule vollständig gesperrt. Auch Fußgänger und Radfahrende kommen nicht mehr über die Straße. Die angrenzende Ebert- sowie die Yitzhak-Rabin-Straße sind ebenfalls betroffen. Umleitungen sind ausgeschildert. Die Sperrungen sollen bis zum 2. Januar andauern.
Am Freitag haben bei leichtem Nieselregen mehrere hundert Menschen mit gelben Warnwesten und Helmen die Bühne auf dem Platz vor dem Brandenburger Tor zusammen gezimmert, die Technik aufgebaut und einen Lichtmast verkabelt, so dass am Sonntagabend tausende Besucher pünktlich den Start ins neue Jahr feiern können.
Wer am Tag selbst zur Silvester Party anfahren möchte, nutzt am besten die öffentlichen Verkehrsmittel. Der direkt anliegende S- und U-Bahnhof Brandenburger Tor wird voraussichtlich ab 16 Uhr - eventuell auch schon vorher - aus Sicherheitsgründen geschlossen bleiben. Alternativ kann man an den Bahnhöfen am Hauptbahnhof, Potsdamer Platz, Bellevue Hansaplatz oder Tiergarten aussteigen und zum Großen Stern (Siegessäule) laufen. Dort befindet sich der Eingang. Der Einlass beginnt um 16 Uhr.
Wer auf das Gelände möchte, muss mit Kontrollen rechnen. Es dürfen keine spitzen Gegenstände mitgebracht werden, keine Böller oder Raketen, kein Essen, keine Getränke. Auf der 2,5 Kilometer langen Partymeile wird es um die 100 Food Trucks geben, die die Feiernden gegen Aufpreis versorgen.
Nach den Ausschreitungen in der vergangenen Silvesternacht 2022/23 bereitet sich die Berliner Polizei sich auf einen der größten Silvestereinsätze vor. 2.500 Beamte werden laut Polizeipräsidentin Barbara Slowik im Einsatz sein. Die Deutsche Feuerwehrgewerkschaft kritisierte die Vorbereitungen der Silvesternacht und sieht die Einsatzkräfte schlecht vorbereitet.
In einem Video, das die Polizei und die Feuerwehr Berlins zusammen am Mittwoch auf der Plattform X (früher Twitter) veröffentlichten, warnen sie vor dem Missbrauch von Böllern und Pyrotechnik und bitten darum, sie nicht anzugreifen: "Beschießt uns nicht mit Böllern, Raketen oder Schreckschusswaffen. Ihr macht euch strafbar und euch drohen mehrere Jahre Gefängnis."
Die Berliner Polizei hat drei Böllerverbotszonen bekannt gegeben: Am Alexanderplatz, im Steinmetzkiez in Schöneberg und rund um die Sonnenallee in Neukölln darf in der Silvesternacht nicht geknallt werden. Dort werden die Straßen auch für den Autoverkehr gesperrt sein.
Eigene Verbotszonen für das Zünden von Böllern, wie sie in Berlin eingerichtet worden sind, gibt es in Brandenburg zwar nicht. Dennoch ist das Zünden von Pyrotechnik in einigen Bereichen grundsätzlich verboten, etwa in der Nähe von Tankstellen, Krankenhäusern, Kirchen, Kinder- und Altenheimen.
Wem 65.000 Menschen auf einem Fleck zu viel sind, kann auf andere zahlreiche Partys in Berlin zurückgreifen. In der Kulturbrauerei gibt es für rund 43 Euro DJs und Livebands auf 13 verschiedenen Floors. Auf der Dachterrasse des Weekend Club darf ab circa 55 Euro getanzt werden.
In Potsdam kann man zum Beispiel im Waschhaus ins neue Jahr starten. Auf vier Floors und im Außenbereich legen ab 20 Uhr verschiedene DJs auf. Eintritt kostet 20 Euro. Glamourös feiern lässt es sich im Club Bergwerk bei der Silvester-Gala mit Cocktails und Fingerfood für rund 83 Euro. In der Pirschheide oder im La Boum finden ebenfalls Veranstaltungen statt.
Die größte Silvesterparty der Lausitz soll in der Stadthalle Cottbus stattfinden. Musik gibt's von Livebands und DJs auf mehreren Floors. Im Großen Saal gibt's dann den Countdown ins neue Jahr.
Sendung: Antenne Brandenburg, 30.12.2023, 10:12 Uhr
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