Video: rbb24 | 22.12.2023 | Nachrichten | Quelle: Arno Burgi/dpa
Berlin-Britz
Polizei findet bei Durchsuchungen tausende illegale Böller
Gut eine Woche vor dem Jahreswechsel haben Ermittler der Berliner Polizei bei der Durchsuchung zweier Wohnungen in Berlin-Britz massenhaft illegale Knallkörper entdeckt. Wie die Polizei und Staatsanwaltschaft am Freitag mitteilten, vermuten sie, dass die Pyrotechnik womöglich für Silvesterrandale und Angriffe auf Einsatzkräfte eingesetzt werden sollte.
Wie sie weiter mitteilten, wurde Pyrotechnik im dreistelligen Kilobereich beschlagnahmt, darunter etwa 30.000 Böller, mehr als 80 sogenannte Kugelbomben und knapp 100 Knallpatronen. Hinzu kamen rund 50.000 Euro Bargeld, Mobiltelefone und Laptops sowie - quasi als Zufallsfund, wie es hieß - gefälschte Markenkleidung.
Eine gute Woche vor dem Jahreswechsel hat die Berliner Polizei Details zu den drei geplanten Böllerverbotszonen bekannt gegeben. Am Alexanderplatz, im Steinmetzkiez und rund um die Sonnenallee darf in der Silvesternacht nicht geknallt werden.
Verkauf sollte unter anderem über Instagram laufen
Die Durchsuchungen erfolgten im Rahmen eines Ermittlungsverfahrens wegen Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz gegen zwei Verdächtige. Einem 42 Jahre alten und einem 27 Jahre alten Mann wird den Angaben zufolge vorgeworfen, in großen Stil mit Pyrotechnik zu handeln. Der Ältere soll solche Produkte gemeinsam mit seinen 14 und 16 Jahre alten Söhnen angeboten haben - über drei Instagram-Accounts.
Der Polizei liegt nach eigenen Angaben ein Hinweis vor, dass sich unter anderem die "aktionsorientierte, propalästinensische Szene" über die Internetshops mit illegaler Pyrotechnik versorgt haben könnte. "Weiter bestand der Verdacht, dass insbesondere zu Silvester diese so rechtswidrig beschaffte illegale Pyrotechnik gegen Berliner Einsatzkräfte eingesetzt werden könnte", hieß es in der Mitteilung. Bei dem 27-Jährigen sei bislang kein politischer Bezug ersichtlich.
Sogenannte Kugelbomben sind laut Polizei Großfeuerwerke, von denen eine große Gefahr ausgeht und die nur von Personen mit Fachkenntnissen verwendet werden dürfen. "Empfohlen wird, je nach Kaliber, ein erheblicher Sicherheitsabstand, der an Silvester an stark frequentierten Bereichen, wie beispielsweise der Sonnenallee, schwerlich einzuhalten sein dürfte", hieß es in der Mitteilung.