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Audio: Fritz | 19.12.2023 | Hannah Burmeister | Quelle: dpa-Bildfunk/Paul Zinken)

Ausschreitungen vor einem Jahr

Mehr Staatsanwälte zur Silvesternacht in Berlin im Bereitschaftsdienst

Angriffe auf Rettungskräfte und Krawalle in der letzten Silvesternacht veranlassen die Berliner Staatsanwaltschaft dazu, aufzustocken: Es sollen mehr Staatsanwälte im Bereitschaft sein.

Die Berliner Staatsanwaltschaft hat ihren Bereitschaftsdienst für die kommende Silvesternacht aufgestockt. Nach Angaben von Behördenleiter Jörg Raupach werden insgesamt vier Staatsanwältinnen und Staatsanwälte bei dem Bereitschaftsgericht anwesend sein. Das seien zwei mehr als üblich, sagte Raupach der Deutschen Presse-Agentur.

Die nächtliche Rufbereitschaft sei von einer Person auf drei aufgestockt worden. "Wir wissen einfach noch nicht, was passieren wird. Ob beispielsweise der Nahostkonflikt die Situation in der Nacht verschärfen wird." Deswegen sei es wichtig, vorzubeugen, so Raupach.

Leiter der Staatsanwaltschaft Berlin, Jörg Raupach | Quelle: Picture Alliance/Sebastian Gollnow

Geschult auf Jugendstrafrecht

Im Einsatz seien geschulte Kolleginnen und Kollegen, die beispielsweise auch mit den Besonderheiten des Jugendstrafrechts vertraut seien, erklärte der Leitende Oberstaatsanwalt mit Blick auf die meist jungen Täter in der letzten Silvesternacht. Die Juristen seien zudem erfahren mit Straftaten im Bereich des Landfriedensbruchs, der Brandstiftung oder der Sprengstoff- und Pyrotechnik-Verwendung.

Respektlosigkeit und Aggressionen

Mehr Angriffe in 2023 auf Berliner Polizisten und Feuerwehrleute

Fehlenden Respekt und zu viele Aggressionen auf der Straße beklagen Polizisten schon lange. Seit einigen Jahren macht das Problem auch Rettungssanitätern und Notärzten zunehmend zu schaffen.

Raupach betonte aber auch, dass sich die Situation deutlich von denen bei Demonstrationen wie etwa dem 1. Mai unterscheide. Bei solchen Großereignissen gebe es Einsatzschwerpunkte und die Polizei könne mit "Festnahmetrupps" sowie dem Einsatz von Videotechnik zügig die für eine Festnahme von Verdächtigen nötige Beweise erfassen. "Da kann auch ein Bereitschaftsstaatsanwalt vor Ort sinnvoll sein", so der Behördenleiter.

Die Situation an Silvester sei aber eine andere. Es sei schwer im Vorfeld zu bestimmen, wo genau der Einsatz solcher "Festnahmetrupps" sinnvoll sei.

Gewaltprävention

Berliner Polizei nimmt für Silvester Eltern in die Pflicht

Als beim letzten Jahreswechsel in Berlin Rettungskräfte angegriffen wurden, fanden sich unter den Verdächtigen auch viele Jugendliche. Nun richtet sich die Berliner Polizei mit einem dringenden Appell an Eltern in der Hauptstadt.

2023/2024 deutliche mehr Polizisten im Einsatz

Beim Jahreswechsel 2022/2023 war es bundesweit zu Ausschreitungen gekommen, besonders heftig fielen diese in Berlin aus. Wegen Angriffen und Böllerwürfen auf Polizisten und Rettungskräfte sollen in der kommenden Silvesternacht deutlich mehr Polizisten im Einsatz
sein. Nach den Planungen der Senatsinnenverwaltung sollen mehr als 2.800 Polizistinnen und Polizisten zusätzlich zu den üblichen Besatzungen der Streifenwagen unterwegs sein.

Zudem ist eine zusätzliche sogenannte Böllerverbotszone in Berlin-Neukölln im Bereich Sonnenallee und Hermannplatz geplant. Dort war es vor einem Jahr vermehrt zu Gewalt gekommen, zuletzt führte der Nahost-Krieg dort zu Auseinandersetzungen. Böllerverbote gab es in den vergangenen Jahren in Schöneberg und auf dem Alexanderplatz.

Sendung: Fritz, 19.12.2023, 7 Uhr

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