Ermittlungsverfahren
Das Bundesgesundheitsministerium verdächtigt bundesweit mehrere Apotheken, das Corona-Medikament Paxlovid illegal weiterverkauft zu haben, darunter auch sechs in Berlin. Das geht aus einer Recherche des Verbunds von WDR, NDR und Süddeutscher Zeitung [tagesschau.de] hervor.
Den Recherchen zufolge hat die Staatsanwaltschaft sechs Apotheken in Berlin durchsucht. Die Berliner Staatsanwaltschaft schätzt den möglichen Schaden in der Hauptstadt den Angaben zufolge auf drei Millionen Euro.
Die Bundesregierung hatte 2022 eine Million Packungen des Medikaments gekauft und den Apotheken kostenlos für die Versorgung von Patienten zur Verfügung gestellt. Einzelne Apotheken bestellten offenbar mehr als 1.000 Packungen, darunter auch welche aus Berlin. Experten halten es für unwahrscheinlich, dass so viele Packungen an Betroffene abgegeben wurden. Die Apotheken werden verdächtigt, das kostenlos erhaltene Medikament weiterverkauft und damit illegal Gewinne erzielt zu haben. In Baden-Baden hat die Staatsanwaltschft ihre Ermittlungen schon abgeschlossen. Der Vorwurf dort lautet Untreue in Tateinheit mit unerlaubtem Großhandelstreiben.
Seit Montag ist Paxlovid offiziell in Deutschland erhältlich und Krankenkassen bezahlen das Corona-Medikament.
Sendung: rbb24 Inforadio, 15.01.2024, 9 Uhr
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