Berlin will Prüfungsstau mit Bundeswehr und Samstagsterminen abbauen
Tausende Menschen warten in Berlin auf einen Termin für die Fahrprüfung. Der Rückstau ist in der Corona-Pandemie aufgelaufen und konnte bisher nicht abgebaut werden. Prüfer von der Bundeswehr und Termine an Samstagen sollen nun entlasten.
Der Senat will den Stau bei den Führerschein-Prüfungen abbauen und mehr praktische Prüftermine anbieten. Das teilte die Senatsverkehrsverwaltung am Mittwoch mit. Dazu wurden mit den Technischen Prüfstellen, Tüv und Dekra Absprachen getroffen. So sollen Gastprüfer aus anderen Bundesländern, von der Bundeswehr oder der Bundespolizei eingesetzt werden.
Prüfungen auch samstags
Seit der Coronapandemie haben sich etwa 20.000 Prüfungen angesammelt, wie der Verkehrssenat mitteilte. Deshalb sollen künftig praktische Fahrprüfungen auch an Samstagen möglich sein, hieß es. "Diese Maßnahmen könnten in diesem Jahr in einem ersten Schritt bis zu 4.700 zusätzliche Prüfungen ermöglichen", heißt es weiter.
Die Behörde plant außerdem, dass ehemalige Fahrlehrer nach einer verkürzten Zusatzausbildung Führerscheinprüfungen abnehmen können.
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Hohe Durchfallquote in Berlin
Derzeit würden allerdings rechtliche Vorgaben den Prüfstellen die Personalgewinnung erschweren. Daher plant die Senatsverkehrsverwaltung "die Novellierung der Zugangsvoraussetzungen zur Tätigkeit in der Fahrerlaubnisprüfung im Rahmen der Verkehrsministerkonferenz einbringen". Ende 2025 sollen damit die angestauten Prüfungen abgebaut sein, erhofft sich der Verkehrssenat.
In Berlin fallen 44 Prozent aller Fahrschülerinnen und Fahrschüler durch die erste praktische Prüfung - etwa zwei Prozent mehr als im Bundesdurchschnitt. Auf einen Prüftermin müssen Fahrschüler in Berlin etwa vier Monate warten. Die Pandemie hatte das Problem noch verschärft.