rbb24
  1. rbb|24
  2. Panorama
Quelle: dpa/Gollnow

Polizisten angegriffen

Haftbefehle gegen drei junge Männer nach Ausschreitungen in der Silvesternacht

Die Geschehnisse in der Silvesternacht haben für drei junge Männer Konsequenzen: Sie sitzen jetzt in Untersuchungshaft. Es geht um Angriffe auf Polizeibeamte.

Nach Ausschreitungen in der Silvesternacht hat die Staatsanwaltschaft Berlin drei Haftbefehle erwirkt. Das haben Polizei und Staatsanwaltschaft am Mittwoch mitgeteilt.

Einem 22 Jahre alten Mann wird vorgeworfen, eine Schreckschusswaffe und Pyrotechnik verwendet zu haben und einen Gegenstand auf einen Polizeibeamten geworfen zu haben. Der Beamte wurde dadurch verletzt. Der Verdächtige befindet sich wegen eines möglichen Verstoßes gegen das Waffengesetz, gefährlicher Körperverletzung und tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte in Untersuchungshaft.

Ein 17-Jähriger soll in der Rathausstraße in Mitte mit Pyrotechnik auf Polizeibeamte geschossen haben. Ein Polizeibeamter wurde dabei getroffen. Haftbefehl wurde wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung erlassen.

Jahreswechsel in Berlin

Polizei meldet rund 390 Festnahmen in Silvesternacht - Angriffe auf Einsatzkräfte

Tausende Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr haben die Silvesternacht in Berlin begleitet. Es gab erneute Angriffe auf Polizisten und Feuerwehrleute, hunderte Menschen wurden festgenommen. Die Polizei zeigt sich dennoch zufrieden.

Staatsanwaltschaft: Polizist hört seit Attacke Pfeifton

Ebenfalls Haftbefehl erging gegen einen 23 Jahre alten Mann wegen Widerstands und tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte, schweren Landfriedensbruchs, gefährlicher Körperverletzung und Verstoßes gegen das Waffengesetz. Er soll in der Lipschitzallee in Neukölln mindestens dreimal mit einer Schreckschusswaffe auf Polizeibeamte geschossen haben.

Der Mitteilung zufolge wird das Hörvermögen eines Polizisten seitdem durch einen Pfeifton erheblich beeinträchtigt. Außerdem soll er am Rücken und an der Wade getroffen worden sein. Der anschließenden Festnahme soll sich der junge Mann dann widersetzt haben, wodurch sich der Beamte noch eine weitere Verletzung an der Hand zugezogen haben soll.

Insgesamt wurden in der Silvesternacht knapp 400 Personen von der Polizei überprüft. Fast alle waren zunächst wieder auf freien Fuß gekommen - zwölf Verdächtige wurden wegen schwerer Taten einem Haftrichter vorgeführt.

Einsatz von Pyrotechnik

Polizei und Feuerwehr in Berlin sprechen sich für Böllerverbot aus - Wegner dagegen

Wieder gab es zu Silvester Angriffe auf Einsatzkräfte, eine weitere Eskalation wurde wohl durch die starke Polizeipräsenz verhindert. Fast alle Festgenommenen sind derweil wieder auf freiem Fuß. Erneut gibt es Rufe nach einem Böllerverbot.

Behörden für Böllerverbot - Wegner dagegen

Seit der Silvesternacht wird in Berlin kontrovers über ein mögliches Böllerverbot diskutiert. Polizeipräsidentin Barbara Slowik und Landesbranddirektor Karsten Homrighausen sprachen sich im rbb für ein Verkaufsverbot von Knallern und Raketen aus.

Unterstützung dafür bekamen sie von Neuköllns Bezirksbürgermeister Martin Hikel: Der SPD-Politiker sagte im rbb24 Inforadio, über ein solches Verbot müsse aber auf Bundesebene entschieden werden. Er sei dafür, dass Berlin sich dafür einsetze. Zugleich müssten allerdings zentrale Feuerwerke in den Bezirken als Alternative angeboten werden.

Gegen so ein Böllerverbot sprach sich hingegen der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) aus. 99 Prozent der Menschen gingen verantwortungsvoll mit Feuerwerk um, sagte er im rbb. Auch der CDU-Innenexperte Burkhard Dregger bezeichnete im rbb24 Inforadio die Forderung als nicht zielführend.

Sendung: rbb24 Abendschau, 03.01.2024, 19:30 Uhr

Artikel im mobilen Angebot lesen