Polizisten angegriffen
Die Geschehnisse in der Silvesternacht haben für drei junge Männer Konsequenzen: Sie sitzen jetzt in Untersuchungshaft. Es geht um Angriffe auf Polizeibeamte.
Nach Ausschreitungen in der Silvesternacht hat die Staatsanwaltschaft Berlin drei Haftbefehle erwirkt. Das haben Polizei und Staatsanwaltschaft am Mittwoch mitgeteilt.
Einem 22 Jahre alten Mann wird vorgeworfen, eine Schreckschusswaffe und Pyrotechnik verwendet zu haben und einen Gegenstand auf einen Polizeibeamten geworfen zu haben. Der Beamte wurde dadurch verletzt. Der Verdächtige befindet sich wegen eines möglichen Verstoßes gegen das Waffengesetz, gefährlicher Körperverletzung und tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte in Untersuchungshaft.
Ein 17-Jähriger soll in der Rathausstraße in Mitte mit Pyrotechnik auf Polizeibeamte geschossen haben. Ein Polizeibeamter wurde dabei getroffen. Haftbefehl wurde wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung erlassen.
Ebenfalls Haftbefehl erging gegen einen 23 Jahre alten Mann wegen Widerstands und tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte, schweren Landfriedensbruchs, gefährlicher Körperverletzung und Verstoßes gegen das Waffengesetz. Er soll in der Lipschitzallee in Neukölln mindestens dreimal mit einer Schreckschusswaffe auf Polizeibeamte geschossen haben.
Der Mitteilung zufolge wird das Hörvermögen eines Polizisten seitdem durch einen Pfeifton erheblich beeinträchtigt. Außerdem soll er am Rücken und an der Wade getroffen worden sein. Der anschließenden Festnahme soll sich der junge Mann dann widersetzt haben, wodurch sich der Beamte noch eine weitere Verletzung an der Hand zugezogen haben soll.
Insgesamt wurden in der Silvesternacht knapp 400 Personen von der Polizei überprüft. Fast alle waren zunächst wieder auf freien Fuß gekommen - zwölf Verdächtige wurden wegen schwerer Taten einem Haftrichter vorgeführt.
Seit der Silvesternacht wird in Berlin kontrovers über ein mögliches Böllerverbot diskutiert. Polizeipräsidentin Barbara Slowik und Landesbranddirektor Karsten Homrighausen sprachen sich im rbb für ein Verkaufsverbot von Knallern und Raketen aus.
Unterstützung dafür bekamen sie von Neuköllns Bezirksbürgermeister Martin Hikel: Der SPD-Politiker sagte im rbb24 Inforadio, über ein solches Verbot müsse aber auf Bundesebene entschieden werden. Er sei dafür, dass Berlin sich dafür einsetze. Zugleich müssten allerdings zentrale Feuerwerke in den Bezirken als Alternative angeboten werden.
Gegen so ein Böllerverbot sprach sich hingegen der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) aus. 99 Prozent der Menschen gingen verantwortungsvoll mit Feuerwerk um, sagte er im rbb. Auch der CDU-Innenexperte Burkhard Dregger bezeichnete im rbb24 Inforadio die Forderung als nicht zielführend.
Sendung: rbb24 Abendschau, 03.01.2024, 19:30 Uhr
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