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Audio: Antenne Brandenburg | 26.01.2024 | Daniel Mastow | Quelle: rbb

Extremismusvorwürfe

Kreisbauernverband Spree-Neiße hebt Beurlaubung von Geschäftsführerin auf

Der Kreisbauernverband Spree-Neiße hat die Beurlaubung seiner Geschäftsführerin Victoria Hänelt aufgehoben. Das teilte der Verband mit. Seit dem 23. Januar arbeitet Hänelt demnach wieder als Geschäftsführerin.

Etwa zehn Tage lang hatte der Kreisbauernverband zuvor die Vorwürfe gegen Hänelt geprüft. Sie soll Verbindungen ins rechtsextreme Milieu haben und war in der Vergangenheit mehrfach als Rednerin bei Veranstaltungen des rechtsextremen Vereins "Zukunft Heimat" aufgetreten.

Der Verband erklärte zu den Vorwürfen, dass Hänelt die Redebeiträge vor ihrer Zeit als Geschäftsführerin gehalten habe. Sie seien strafrechtlich nicht zu beanstanden und von der Meinungsfreiheit gedeckt.

Brandenburg

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Trennung von Privat- und Berufsleben

Hänelt habe ihre politischen Ansichten zu keiner Zeit in ihr berufliches Umfeld getragen, heißt es vom Verband weiter. Ihre Arbeit als Geschäftsführerin sei aus arbeitsrechtlicher Sicht nicht zu beanstanden, die Satzung des Kreisbauernverbandes "als tragendes Instrument der Demokratie" sei nicht verletzt worden.

Der Verband distanziert sich nach eigenen Angaben von Extremismus jeder Art. Vielfalt und Toleranz würden das Miteinander im Verband und in den Betrieben bestimmen. Man achte die Privatsphäre der Mitarbeiter und trenne Berufs- und Privatleben deutlich.

Dennoch sei Hänelt noch einmal darauf hingewiesen worden, ihre Arbeitsaufgaben sachlich und unpolitisch durchzuführen. Hänelt seien wiederholt die gesellschaftlichen Werte und Grundsätze des Verbands erläutert worden. Sie werde sich weiterhin damit identifizieren heißt es in der Mitteilung.

Der Kreisbauernverband ist zuständig für die Stadt Cottbus und den Landkreis Spre-Neiße. Nach eigenen Angaben sind mehr als 80 Betriebe in ihm organisiert, etwa 60 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen in Cottbus und Spree-Neiße würden von Verbandsmitgliedern bewirtschaftet.

Sendung: Antenne Brandenburg, 26.01.2024, 10:30 Uhr

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