Berlin-Neukölln
Bei einer Durchsuchung der Villa einer arabisch-stämmigen Großfamilie in Berlin-Neukölln ist am Freitag ein polizeibekanntes 23-jähriges Clan-Mitglied vorrübergehend festgenommen worden. Das sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft dem rbb. Dies sei notwendig gewesen, um ein Handy zu beschlagnahmen.
Die Hausdurchsuchung im Ortsteil Buckow fand in Zusammenhang mit dem Angriff auf eine Polizistin vor dem Haus in der Silvesternacht statt. Ein Polizeiauto, das mit Blaulicht unterwegs war, hatte eine 15-jährige Jugendliche aus der Familie auf einer Straße nahe der Villa angefahren. Daraufhin soll ein 20-jähriger Verwandter der Jugendlichen die Polizistin durch das offene Auto-Fenster mehrfach mit der Faust geschlagen haben.
Schon eine Woche nach Silvester hatte die Polizei das Haus und eine weitere Wohnung durchsucht und nach eigenen Angaben zahlreiche Beweismittel gefunden, die auf Straftaten hindeuten könnten.
Nach einer jüngsten Gerichtsentscheidung will der Bezirk Neukölln die Villa, deren Mietvertrag bereits vor Jahren gekündigt wurde, räumen lassen. Die Villa gehört zu 77 Immobilien, die die Berliner Staatsanwaltschaft 2018 beschlagnahmt hatte. Sie wurde mit nicht legalem Geld aus kriminellen Geschäften gekauft, wie durch Gerichtsentscheidungen bestätigt wurde. Inzwischen gehört die Immobilie rechtskräftig dem Land Berlin, der Bezirk Neukölln ist als Kommune dafür zuständig.
Sendung: Antenne Brandenburg, 26.01.2024, 11:20 Uhr
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