79 Jahre nach Oder-Übertritt der Roten Armee
Circa 100 Menschen haben am Mittwoch in Kienitz im Oderbruch (Märkisch-Oderland) der Opfer des Zweiten Weltkrieges gedacht und an die Befreiung durch die Rote Armee erinnert.
Dazu eingeladen hatte die Gemeinde Letschin. Neben der Befreiung vom Nationalsozialismus wollen die Oderbrücher auch ihren aktuellen Friedenswillen zum Ausdruck bringen, sagte Bürgermeister Michael Böttcher (Freie Wählergemeinschaft) dem rbb: "Wir werden noch Jahrhunderte mit diesem Erlebten leben müssen. Und wir müssen dieser Sache auch entgegentreten, dass Krieg nie wieder eine Lösung ist. Politische Mittel sind die einzige Sache, friedliche Koexistenz und gleichzeitig hier eine Verhandlung aufzubauen, dass man miteinander lebt und sich nicht gegeneinander die Köpfe einschlägt."
An der Ortschaft Kienitz überschritten die Sowjetsoldaten am 31. Januar 1945 erstmals die zugefrorene Oder und bauten einen Brückenkopf auf - ein erster Schritt auf dem Weg nach Berlin. Die folgende Schlacht um die Seelower Höhen kostete zehntausende Soldaten das Leben.
An die Ereignisse erinnert mitten im Dorf ein T-34-Panzerdenkmal, aufgestellt 1970. Seit einigen Jahren gibt es einen weiteren Gedenkstein für Kriegsopfer in der Nähe. Geehrt werden am 31. Januar die gefallenen Soldaten von Roter Armee und Deutscher Wehrmacht sowie die zivilen Opfer - der damaligen Kämpfe und gegenwärtiger Kriege. Seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine gibt es Diskussionen darüber, ob es noch zeitgemäß ist.
Sendung: 31.01.2024, 10:30 Uhr
Artikel im mobilen Angebot lesen