GDL-Ausstand
Der Streik der Lokführergewerkschaft GDL kann wie geplant stattfinden. Das Landesarbeitsgericht in Frankfurt hat einen Antrag der Deutschen Bahn auf eine Einstweilige Verfügung gegen den Streik abgelehnt.
Die Lokführer der Deutschen Bahn können in dieser Woche wie geplant streiken. Die Bahn scheiterte am Dienstag in zweiter Instanz am Hessischen Landesarbeitsgericht mit dem Versuch, den Ausstand der Gewerkschaft GDL gerichtlich zu stoppen. Der Antrag der Bahn werde zurückgewiesen, erklärte Richter Michael Horcher in Frankfurt am Main.
Weitere juristische Mittel gegen den dreitägigen Arbeitskampf sind nicht möglich. Der Streik trifft Millionen Bahn-Reisende, vor allem im Fernverkehr.
Die Berliner S-Bahn hat einen Notfahrplan erstellt und bietet einen Zugverkehr im 20-Minuten-Takt auf den Linien S3 (Erkner-Ostbahnhof), S46 (Königs Wusterhausen-Schöneberg), S5 (Strausberg Nord-Ostbahnhof) sowie S9 (Friedrichstraße-Schöneweide-Flughafen BER). Zudem gibt es Ersatzverkehr mit Bussen auf der S25, S2 und S1.
Auch die Deutsche Bahn fährt nach einem Notfahrplan. Auf Regionalbahnstrecken werden zu bestimmten Zeiten Züge und Busse eingesetzt.
Private Betreiber von Regionalbahnstrecken beteiligen sich zwar nicht am Streik, aber auch dort kann es zu Einschränkungen kommen. Das teilten die Ostdeutsche Eisenbahn GmbH (ODEG), die Niederbarnimer Eisenbahn Betriebsgesellschaft (NEB) sowie die Hanseatische Eisenbahn mit.
Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) sind nicht vom Streik betroffen: Busse, U-Bahnen und Straßenbahnen sowie die Fähren fahren planmäßig. Fahrgäste sollten sich aber auf vollere Fahrzeuge und längere Wartezeiten einstellen.
Der Personenverkehr der Deutschen Bahn wird von Mittwochfrüh um 2 Uhr bis 18 Uhr am Freitagabend bestreikt.
Güterzüge stehen schon seit Dienstagabend still. Die Bahn hatte kürzlich ein neues Angebot vorgelegt, mit dem sie erstmals im Hauptstreitpunkt Arbeitszeit auf die Gewerkschaft zuging.
Die GDL fordert eine Verkürzung der Arbeitszeit von 38 auf 35 Stunden pro Woche für Schichtarbeiter bei vollem Lohnausgleich. Die Bahn bietet Wahlmodelle an, die aus Sicht der GDL inakzeptabel sind, da die Bezahlung der Arbeitszeitverkürzung entsprechend gesenkt würde. Der Aufforderung des Arbeitgebers zu einer neuen Verhandlungsrunde am Mittwoch hatte GDL-Chef Claus Weselsky am Montag eine Absage erteilt.
Sendung: rbb24, 09.01.2024, 21:45 Uhr
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