Beschädigte Gedenktafel
Die Stadtverwaltung Templin in der Uckermark hat eine Belohnung für Hinweise auslobt, die nach mutmaßlich antisemitischen Vorfällen zur Ergreifung der Täter führen. Das teilte Bürgermeister Detlef Tabbert (Linke) dem rbb am Montag mit. Die Stadt stelle 1.000 Euro zur Verfügung.
Unbekannte hatten am Ende der vergangenen Woche einen Anschlag auf eine Gedenktafel verübt, die am Berliner Tor an das jüdische Leben erinnert. Die Tafel wurde vermutlich mit Pyrotechnik zerstört.
Es sei der dritte Angriff innerhalb von vier Jahren gewesen, so Tabbert weiter. "Es ist empörend, wie Vandalismus an so einem Ort stattfindet. Wir als Stadt verurteilend das auf das Schärfste. Die erste Reaktion war, dass wir einen Betrag für zweckdienliche Hinweise ausgelobt haben. Ich erwarte, dass die Polizei zügig ermittelt, um die Täter endlich zu bekommen."
Dem Bürgermeister zufolge soll die Gedenktafel zeitnah am selben Standort ersetzt werden. "Es ist eine Frage des Anstandes, dass die Stadt Templin derjenigen gedenkt, die hier als jüdische Mitbürger gelebt haben."
In Templin wurden erstmal im Jahr 1320 Juden urkundlich erwähnt. Der Grundstein für eine Synagoge in einem Hinterhof der Berliner Straße wurde um 1812 gelegt. Durch den Terror der Nationalsozialisten war das jüdische Leben in den 1940er Jahren zwischenzeitlich ganz aus der Stadt verschwunden.
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